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Bio-Poster \"Pilze\"
Das 2020 entstandene Poster zeigt 90 Pilzarten, von denen viele essbar, einige ungenießbar und andere wiederum hochgiftig sind. Das Sammeln von Pilzen erfordert genaue Kenntnis der spezifischen Merkmale der Pilzarten, um diese sicher bestimmen zu können. Nur so gelingt die Unterscheidung von Speisepilzen und giftigen Verwechslungspatnern. Es gibt keine allgemeinen Merkmale wie Geruch, Geschmack, Verfärben des Fleisches usw., die essbare von giftigen Pilzen unterscheiden. Das Poster "Pilze" zeigt, wie sie aussehen.

Grundsätzlich gilt, dass man nur Pilze für Speisezwecke sammelt, die man sicher als essbare Speisepilze erkannt hat. Im Zweifelsfall ist immer auf den Verzehr zu verzichten. Im Zweifelsfall kann man Pilze einem Pilzsachverständigen vorlegen, der diese dann sicher und eindeutig bestimmen kann.

Das Poster nennt bei allen naturgetreu abgebildeten Pilzen die wichtigsten Erkennungsmerkmale, die Monate des Erscheinens, ob sie im Wald oder auf Wiesen vorkommen, ob an Pflanzenwurzeln, auf Totholz oder als Parasit an Bäumen. Selbstgesammelte Pilze leisteten seit Jahrhunderten einen bedeutetenden Beitrag zur Ernährung der Bevölkerung in Mitteleuropa. Die Kenntnisse wurden in vielen Familien an die jüngeren Generationen weitergegeben. Heute liegt das Problem vor allem darin, dass dem gestiegenen Interesse am Pilzesammeln ein geringes Maß an Wissen und Erfahrung gegenüber steht. Die meisten Pilzvergiftungen sind auf Unkenntnis und Leichtfertigkeit zurückzuführen.

Die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 bewirkte in Teilen Mitteleuropas eine erhebliche radioaktive Belastung des Bodens. Im deutschsprachigen Raum waren weite Gebiete Österreichs und Bayerns besonders betroffen, da es dort geregnet hatte und Caesium-137 in den Boden gelangte. Pilze reicherten die Radioaktivität an, was bewirkte, dass vielerorts kaum noch Pilze gesammelt wurden. Einige Speisepilze, darunter der als schmackhaft bekannte Maronenröhrling oder der Semmelstoppelpilz, reichern das hochgiftige radioaktive Caesium bis heute in ihrem Fruchtkörper an und können nicht mehr überall unbedarft gesammelt werden. Auch 30 Jahre später gilt in manchen Landstrichen Österreichs das Sammeln von Pilzen als kritisch. In diesen Gebieten hat die jahrzehntelange Pause zudem bewirkt, dass in den Familien die Artkenntnisse nicht mehr von den Eltern an die Kinder weitergegeben wurden.

Grundsätzlich ist das Sammeln von Pilzen nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gestattet. Zahlreiche Arten stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gesammelt werden, so z.B. alle Saftlinge oder alle echten Trüffeln. Bei einigen geschützten Arten gelten Ausnahmen, diese dürfen auch in geringen Mengen gsammelt werden, wie z.B. der Fichtensteinpilz oder der Pfifferling.

Auch die Landschaft hat sich verändert. Generell gilt, dass mit immer weiterem Flächenverbrauch durch Baugebiete, Logistik und Verkehr der Druck auf die Natur enorm zugenommen hat. Die letzten verbliebenen naturnahen Flächen stehen immer strenger unter Schutz. In Naturschutzgebieten, Reservaten und Wäldern mit Betretungsverbot ist deshalb das Sammeln von Pilzen grundsätzlich verboten. In den Niederlanden ist das Sammeln von Pilzen streng verboten, hohe Bußgelder drohen.

Außerhalb der Naturschutzgebiete hat die Artenvielfalt abgenommen, auch die Vielfalt an Pilzarten. Die oft als Monokulturen mit dem Ziel der maximalen Gewinnerzielung gepflanzten Wirtschaftswälder leiden unter dem Klimawandel und machen Fehlentwicklungen forstlicher Misswirtschaft der vergangenen Jahrzehnte sichtbar. Wenn nach Windwurf und Borkenkäfer auf den kahlen entwaldeten Flächen ein gesunder Mischwald nicht mehr von alleine nachwachsen kann, so liegt es auch daran, dass die dafür notwendigen Pilze nach Jahrzehnten der Monokultur verschwunden sind.

Dieser Entwicklung steht das heute wieder gestiegene Umweltbewusstsein in weiten Teilen der Bevölkerung entgegen. Ein besseres Verhältnis zur Natur, Klimaschutz und Erhalt der Artenvielfalt wird von jüngeren Generationen verstärkt eingefordert.

Poster früherer Jahrzehnte stellten die Pilze häufig freigestellt dar, so wie sie aussehen, kurz bevor sie im Kochtopf landen. Es gab jedoch auch schon vor über 100 Jahren Zeichner, die die Pilze mehr in ihrem ökologischen Zusammenhang dargestellt haben, mit etwas Gras, Erde oder Holz. Wir haben für unser Poster solche Bilder ausgewählt. Die meisten Zeichnungen wurden von Emil Doerstling und Albin Schmalfuß angefertigt und zwischen 1898 und 1913 publiziert, einige von Anna Maria Hussey (1847).

Dort, wo man noch Pilze sammeln darf, sollten Grundregeln des Pilzsammelns beachtet werden. - Pilze, die man nicht genau kennt, immer vollständig entnehmen, um alle Mermale für die Bestimmung beurteilen zu können. Oft befindet sich ein großer Teil des Fruchtkörpers unterhalb der Erdoberfläche, den man durch Abschneiden verschenkt. Das Entnehmen hat behutsam zu erfolgen, am besten mit Drehbewegungen. Das entstandene Loch ist mit Erde zu verschließen, damit das Mycel nicht austrocknet. Pilze, die an Holz wachsen, können abgeschnitten werden. - Plastiktüten sind ungeeignet als Sammelbehältnis, da hier die Pilze leicht verderben. Ideal sind luftdurchlässige Körbe. - Überständige, alte Fruchtkörper lässt man stehen, ebenso kleine sehr junge Pilze. - Pilze nicht mutwillig zerstören oder zertreten, diese haben ihre wichtigen Funktionen im Ökosystem. - Fast alle unsere Speisepilze sind roh giftig, es ist auf eine ausreichend lange Garzeit von ca. 15-20 Minuten zu achten.

Viele unserer Pilze bilden Symbiosen mit Bäumen und ermöglichen diesen eine erfolgreiche Existenz. Andere wiederum zersetzen totes organisches Material und führen es wieder in den natürlichen Kreislauf zurück. Schließlich gibt es auch Pilzarten, die als Parasiten leben und deren Nahrungsquelle lebende, meist geschwächte Lebewesen sind. Sie alle erfüllen eine enorm wichtige Aufgabe im Kreislauf des Lebens und sind von unserer Erde nicht wegzudenken.

Wer die Regeln beachtet und respektvoll mit der Natur umgeht, schadet der Flora des Waldes nicht und wird Jahr für Jahr immer wieder seine Freude an den schmackhaften Speisepilzen haben.

Format DIN A1 (59,4 x 84,1 cm), hervorragende Druckqualität auf umweltfreundlichem 200g-Papier, lichtbeständig, mattlack-beschichtet.

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