Déjà-vu Szenen Gedanken Phantasieszenen Zukunft

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

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04 Spiegelstriche - Klassenfahrt 1979 nach Lorscheid

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Ursula hatte mir irgendwann, als ich vielleicht elf oder zwölf war, die ganzen alten Das Beste-Hefte von Reader's Digest zu lesen gegeben, die sie abonniert hatte. Dort stand in einem Artikel über solche rätselhaften Erlebnisse der Begriff Déjà-vu, und die Bemerkung, dass Italiener besonders häufig solche Erlebnisse hätten. Aber erklären konnten sie es auch nicht, wie so viele rätselhafte Erscheinungen, die vor allem deswegen drinstanden, weil sie interessant waren und es keine Erklärungen dafür gab. Dass im Das Beste-Heft stand, dass das Phänomen nicht erklärbar war, wollte nichts heissen. Andere Artikel enthielten auch grobe Fehler, beispielsweise, wenn es um Europas Geschichte ging. Das Beste war aus dem US-Amerikanischen übersetzt.
Irgendwann in Mainz war ich auf eine neue Theorie gekommen. Vielleicht könnte ich diese Déjà-vu-Szenen ja mal geträumt haben. Vielleicht konnte ich Szenen aus der Zukunft träumen, und wenn diese Szenen dann tatsächlich eintraten, könnte ich das Gefühl haben, ich hatte sie schonmal erlebt. Wenn das so wäre, würde das auch erklären, warum die Déjà-vu-Erlebnisse immer relativ kurz waren - genauso kurz wie Traumsequenzen in etwa auch immer waren. Ich beschloss, mir besser zu merken, was ich träumte.
Noch etwas war bei den Déjà-vu-Szenen bemerkenswert. Ich hatte nicht nur das Gefühl, so etwas hätte ich schonmal erlebt, sondern ich hatte auch ungefähr ein Gefühl, wie lange das hergewesen sein musste. Ich beschloss, mich auch darauf besser zu konzentrieren.
Und irgendwann hatte ich es schliesslich raus. Es war eine Szene auf dem Klo in Mainz. Ich öffnete die Klotür, ging ins Klo, las den Spruch im Klokalender, drehte mich um, sah in den Spiegel und begann irritiert, mir die Hände zu waschen. Und hatte irgendwann nur noch den Gedanken, wann hört dieses Gefühl wieder auf? Dieses Gefühl, genau das habe ich vor ein paar Tagen schonmal erlebt. Was natürlich nicht sein konnte, denn auf dem Klokalender, den unser Vater jeden Morgen abriss, stand jeden Tag ein anderer Spruch. Und noch etwas war anders: es war ausnahmsweise einmal nicht unangenehm. Denn ich wusste genau, was los war. Diesmal hatte ich es rausbekommen.
Irgendwann hörte es wieder auf. Ich wusch mir die Hände und ging zufrieden zum Essen. Zufrieden, denn genau diese Szene hatte ich ein paar Nächte vorher geträumt, und den Traum hatte ich mir gemerkt. Ich hatte geträumt, ich würde ins Klo gehen, auf den Klokalender schauen, mich umdrehen und mir die Hände waschen. Als ich aufgewacht war, hatte ich mir vorgenommen, mir den Traum zu merken. Er war so alltäglich, dass die Wahrscheinlichkeit einfach gross war, dass so eine Szene auch tatsächlich stattfinden könnte. Wäre ich schlau gewesen, hätte ich im Traum ja mal auf das Datum vom Klokalender schauen und mir auch das noch merken können...
Ein Problem war gelöst - und was war dabei herausgekommen? Richtig, ich hatte drei neue Probleme, wie immer im Leben. Wenn man Szenen aus der Zukunft träumen konnte, die hinterher auch exakt so eintraten - und nicht nur aufs-Klo-gehen, sondern auch Landschaftsszenen in Südtirol oder am Ufer der Etsch in Verona - war das Leben dann doch vorherbestimmt? Gab es Parallelwelten, die zeitlich vorher stattgefunden hatten und an die sich das Gehirn erinnerte? Der Traum von Viktoria am 30. April 1977 hatte ganz klar keine exakte Szene aus der Zukunft dargestellt - die Szenen selbst waren ja nie eingetreten, wie so viele Phantasieszenen, die ich träumte. Aber ich hatte ein Ereignis aus der Zukunft abgefragt und hatte eine Antwort bekommen - ein Ereignis, das genauso vorherbestimmt war? War die Zukunft wirklich nicht ergebnisoffen? Was für Eigenschaften hatte die Zeit?
Spiegelstriche. Als ob das hier ein geschriebener Text wär*.

* Spiegelstriche. Als ich zwei Jahrzehnte später begann, diese Geschichte aufzuschreiben, war der erste Dialog, den ich aus der Erinnerung niederschrieb, der Beginn der Diskussion in Louis Zimmer (Seite 143). Dieser Dialog hat Längen, ist stilistisch unmöglich und es wiederholt sich vieles, aber er dürfte der Realität sehr nahe kommen und ist gewissermassen als Originaltext zu lesen, den ich ungekürzt wiedergeben wollte. Ich erinnerte mich zunächst nur an das, was dort gesagt wurde, und zwar ziemlich gut, an einen Satz nach dem anderen, aber nicht mehr an die Personen, die diese Sätze sagten - anfangs noch nicht einmal mehr daran, wieviele Jungen zu Beginn der Diskussion überhaupt im Zimmer waren. Deswegen bot es sich an, alles einfach in Spiegelstrichen zu schreiben, was ich dann, soweit möglich, für den Rest der Story einheitlich beibehielt. Daher kam das mit den Spiegelstrichen. (Und das gehört jetzt endlich mal zu den Sachen, die ich auf die Reihe krieg. - 19.1.2002)

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

Familienfreizeitstätte Lorscheid

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina Deutschland Frankreich Griechenland Italien Österreich Rumänien Russland Schweden Spanien Türkei

Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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