Respekt Schachzüge Schachfigur Erinnerungsvermögen Anerkennung

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

04 Spiegelstriche - Klassenfahrt 1979 nach Lorscheid

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Ich ärgerte mich, dass es mich das Tagebuch gekostet hatte, und war im ersten Moment wütend - aber eigentlich konnte ich mir einen stillen Respekt vor Jürgens fast schon sportlicher Leistung nicht verdenken. Der Mathematiklehrer war leicht lenkbar, okay, aber das war echt meisterhaft. Ich ging die Szene nochmal durch, und versuchte die Schachzüge zu rekonstruieren, die Jürgen gemacht haben musste. Eigentlich genial. Mich auszutricksen war okay. Aber gleichzeitig auch noch so erfolgreich mit Schlier wie mit einer Schachfigur zu spielen, das wollte ihm erst mal einer nachmachen. Er hatte kein Verbot wirklich umgangen, und mich genau hineinbugsiert.
Er hatte Schlier perfekt in der Hand. Was für ein Armutszeugnis für einen Lehrer. Mehr als A ungleich B schien Herr Schlier nicht zu kennen. Zum Glück hatte ich einen Tag vorher deutlich nein gesagt, als er vorschlug, mit meinen Eltern über die Familiensituation zu sprechen. Nicht auszudenken, was da wohl bei rausgekommen wäre. Wenn er jetzt mit meinen Eltern sprechen würde, wären es einfach die üblichen Beschwerden.
Ich hätte auch nicht gewusst, was er eben an seiner Stelle hätte genau anders machen sollen, aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass ihm da mehr hätte einfallen können. Die Klasse hielt generell nicht viel von ihm, und im Lauf der Zeit immer weniger. Niemand anderes als Viktoria selbst schrieb genau ein Jahr später in einem Brief ein kühles Urteil: Ich finde Schlier eine ganz schöne Flasche.
Eine meiner letzten Schachfiguren, die noch stehengeblieben waren, war das Tagebuch, das ich wieder zurückbekommen sollte, und wo die wichtigsten Ereignisse dieser Klassenfahrt glücklicherweise bereits notiert waren. Dass mein Erinnerungsvermögen schlecht war, wusste ich schon am ersten Tag. Nur mit Hilfe dieses Tagebuch würde ich diese Ereignisse nach über zwanzig Jahren noch aufschreiben können.

Ein Orientierungsspiel, eine Nachtwanderung... zwei Tage später fuhren wir wieder zurück. Das Tagebuch bekam ich tatsächlich wieder, in der darauffolgenden Woche im Unterricht.
Mit Jürgen vertrug ich mich schnell wieder. Es tat ihm fast ein wenig leid, dass er so heftig reagiert hatte. Er war nicht nachtragend, und mit einem leichten Anflug von sportlicher Anerkennung gab ich ihm wieder die Hand. Auf der Wiese zwischen Philippschanze und der Schule. Er wollte sich partout entschuldigen.
- Nee, Jürgen, da gibts keine Entschuldigung für, das muss man einfach anerkennen, das war einfach meisterhaft.
Ob Schlier sich mit unserem Vater noch in Verbindung gesetzt hat, habe ich nicht in Erinnerung. Wenn ja, dann müssen sich die Wogen bis dahin wieder soweit geglättet haben, dass bei mir nicht mehr viel davon ankam. Auch wenn ich das vorher befürchtet haben musste und sogar Viktoria davon erzählt hatte.
In der Klasse wurde es auch nach den Gesprächen von Lorscheid nicht einfacher. Mit dem immer härter gewordenen Ton in der Klasse war meine Rolle in den ganzen letzten Monaten immer schwieriger geworden. Lorscheid war eine kleine Ausnahme gewesen, aber nun hatte uns der Alltag wieder und es wurde wieder schlimmer. Wenn ich mich zurückhielt, half das auch wenig. Ich war froh, als endlich die Sommerferien anfingen. Allerdings ging es diesmal nicht nach Berlin.

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Familienfreizeitstätte Lorscheid

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina Deutschland Frankreich Griechenland Italien Österreich Rumänien Russland Schweden Spanien Türkei

Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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