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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

05 Willst, sprach er, Lakritz? - die achte Klasse in Mainz

Seite:

 

16

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

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Frau Horst war unsere Französisch-Lehrerin. Ziemlich klein, dunkle kurze Haare, sie sah fast ein bisschen französisch aus und konnte ziemlich wütend werden. Der Ausdruck Giftzwerg passte ganz gut. Frau Horst hatte sich in der siebten Klasse mit Erfolg sehr engagiert bemüht, uns eine korrekte französische Aussprache beizubringen.
In der ersten Stunde hatten wir uns französische Namen aussuchen sollen, denn sie wollte den Unterricht von Anfang an auf Französisch gestalten. Diejenigen, die keine übersetzbaren Namen hatten, wie ich, durften sich einen französischen Namen frei aussuchen. Ich entschied mich für François. Mit c-cedille, sehr französisch.
Über Stunden hinweg hatte sie mit jedem einzelnen Schüler alle schwierigen Nasale so lange geübt, bis sie sassen. Sie achtete sehr auf die Aussprache. Wir konnten nicht wissen, dass ein solches Engagement keinesfalls selbstverständlich war.
Doch in der Achten wurde sie schwieriger und der Unterricht war bald zu einer langweiligen Routine geworden, streng am Buch orientiert und mit vielen, vielen Hausaufgaben. Sie wurde immer unbeliebter und spürte das langsam auch. Sie wurde reizbarer, verteilte Einträge, schriftliche Tadel, oder warf Schüler, die störten oder kicherten, einfach einige Zeit vor die Türe. Schwätzen durfte man sich kaum noch erlauben.
Einmal wurden ein Mädchen erwischt, wie sie in der Stunde Briefchen geschrieben hatte. Sie nahm den Zettel, las ihn laut vor der Klasse vor, und verbot bei Androhung saftiger Strafarbeiten, während der Stunde Briefchen zu schreiben. Ich fand das unmöglich. Auch für verbotene Briefe gab es ja wohl noch ein Briefgeheimnis. Dann meinte sie noch, wenn wir das wenigstens auf Französisch schreiben würden. Das griff ich auf und fragte, ob das heissen würde, dass wir die Briefe dann auf Französisch schreiben dürften.
- Das macht ihr ja nicht. Ihr schreibt die ja auf Deutsch. Das kann ich nicht durchgehen lassen.
- Nein, aber wenn wir sie auf Französisch schreiben würden, dürften wir das dann?
- Also gut, wenn ihr sie auf Französisch schreiben würdet, dann würdet ihr ja wenigstens noch was bei lernen.
- Also auf Französisch dürfen wir das?
- Jaja, meinetwegen. Jetzt sei still, François...
Ich war manchmal ziemlich nervig und spitzfindig. Aber in so einer Situation reizte es einfach, sie so lange zu nerven, bis sie doch noch irgendwelche Konzessionen machte.

Keine Konzessionen konnte ich allerdings erwarten, als sie mich am 3. März dabei erwischte, wie ich mitten in der Französischstunde Deutschhausaufgaben machte. Steffen hatte mich gewarnt, wie riskant das war. Ich hatte sie aber wieder mal nicht gemacht, und die Pause, in der wir normalerweise die Hausaufgaben machten, wäre zu kurz gewesen für die Inhaltsangabe von Heinrich Bölls Waage der Baleks. Jetzt hatte ich den Salat.
Frau Horst kochte vor Wut. Sie sah sich das Werk abschätzig an und gab mir eine saftige Strafarbeit, selbstverständlich mit dem Hinweis, ich sollte mich bloss nicht erwischen lassen, die auch irgendwo während der Stunde zu machen. Das Deutschheft kassierte sie ein.
- Wen habt ihr in Deutsch?
- Talker [englisch ausgesprochen].
- Wer ist das?
- Mm.
Ich war beleidigt. Sie sah Steffen an.
- Wer ist das?
- Talke.
- Das heisst nicht Talke, das heisst Frau Talke-Meyer!!
Frau Talke-Meyer war in der nächsten Stunde überhaupt nicht begeistert. Es gab einen gemeinsamen blauen Brief an die Eltern.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Mainz, Pariser Strasse Ecke Philippschanze

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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