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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

07 Wolln wir abhaun? - Countdown in Mainz 1980

Seite:

 

03

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Donnerstag, 24. April 1980
Wieder war es kalt, grau und regnerisch, als Norbert und ich unseren täglichen Schulweg an der Goldgrube entlanggingen. Wir unterhielten uns über eine mögliche Auslöserszene. Wieder hinter der Kreuzung Hechtsheimer Strasse, vorbei an der Bushaltestelle, kurz vor der Welschstrasse.
- Okay, also der Fairness halber müssen wir ihr eine Chance einräumen. Sie muss noch eine Chance haben.
- Na gut. Wenn sie sich ab jetz benimmt, dann haun wir nicht ab.
- Okay, wenn sie sich ordentlich benimmt. Das ist ihre allerletzte Chance.
- Also auch nicht rummeckert.
- Naja, bisschen meckern tut Mami-Karin ja auch.
- Ja, aber nicht so wie die Alte.
- Wart mal. Wir können das ja so machen. Wenn sie uns das nächste Mal sagt, dann hauts doch ab wenns euch hier nicht passt. Dann haun wir ab. Was meinst du dazu?
- Ja genau. Wenn sie das nächste Mal sagt, dann hauts doch ab. Das is überhaupt ne Idee.
- Genau.
- Wir müssen ja schliesslich gehorchen.
- Eben. Sonst wäre ja die ganze Erziehung fürn Arsch.
Jetzt waren wir in Höhe der St. Alban-Kirche. Wir unterhielten uns danach noch einmal über Steffen und Norbert sagte mir nochmal, ich sollte mich mit ihm wieder vertragen. Ich erzählte ihm von den Problemen bei Klettke mit der Englisch-Arbeit, und wer alles schlechte Noten bekommen hatte. Die Lehrerin hatte die ganze Klasse kollektiv bestraft und fast der Hälfte der Schüler Fünfen gegeben. Ich war mit einer Drei noch gut bedient.
In Höhe der Jägerstrasse kam Michael Schuster mit dem Fahrrad vorbei und stieg ab. Norberts Tasche wurde auf Michaels Rad gepackt. Michael schob dann neben uns her und erzählte mir, wer in der Englisch-Arbeit alles Vieren und Fünfen geschrieben hatte.

Ich verstand wirklich nicht, warum konnte Norbert, der nun nach so viel Zeit und mit so viel Mühe zu Jutta gefunden hatte, dieses Glück nun so leichtfertig aufs Spiel setzen? Norberts Geschichte schien diametral auseinander zu gehen.
Manchmal kam er mir fast ein bisschen vor wie Sandokan, und ich mir wie Senhor Yánez de Gomera... die Szene gegen Ende des Films, wo Lady Marianna sich auf der Flucht durch den Dschungel von Mompracem in einer Atempause mit Senhor Yánez unterhält und sie ihn fragt, ob er auf ihre Gefühle auch so wenig Rücksicht nehmen und sie auch solchen Strapazen aussetzen würde wie Sandokan, der Tiger von Malaysia. Und er ihr sagt, sie sei mit Sandokan zusammen, nicht mit ihm. Er würde es anders machen. Aber das interessiere hier nicht.

Ich selber stand ziemlich alleine da in diesen Tagen. Am Dienstag hatte Steffen gefehlt und ich hatte in der fünften Stunde noch einmal mit den anderen Fussball gespielt. Das Verhältnis zwischen Steffen und mir hatte sich in den wenigen Tagen seit Montag in der Tat merklich abgekühlt. Gestern, nach der Rückgabe der Englisch-Arbeit, wo ich mich nicht einmal für seine Note interessiert hatte, war die Stimmung gar nicht gut. Heute, am Donnerstag, unternahm er von sich aus einen Schritt.
In der kleinen Pause vor der zweiten Stunde hatte er es alleine verlassen und hatte Gummibärchen besorgt. Wir hatten Mathe, bei Herrn Schlier. Steffen schob mir ein paar Gummibärchen rüber, ohne mich anzusehen. Gummibärchen rüberzuschieben war nicht unbedingt selbstverständlich, und erst recht nicht, wenn wir schlechte Stimmung hatten.
Ich schob sie wieder zurück. Ich war doch nicht bestechlich. Er schob sie wieder zu mir. Na gut, ich war doch bestechlich. Allerdings nicht mit so wenigen. Er erhöhte den Betrag, lächelte und hatte gewonnen. Dann schlug er vor, ich könnte gerne zwei Gummibärchen in einen Zettel einwickeln und dazu schreiben, das sei für sie von uns. Das war noch weniger selbstverständlich.
Ich sah ihn an. Ja, echt, sagten seine Augen. Ich riss einen Zettel aus dem Ringbuch, nahm den blauen Kuli und schrieb drauf Das ist für Dich von uns. Einpacken war schwierig, der Zettel war fast zu klein für zwei Gummibärchen. Ich sah ihn nochmal an. Er nickte. Es meinte es wohl eher als ein Geschenk an mich. Ich gab die Sendung nach vorne zu Verena.
Herr Schlier schrieb in seinem Mathe-Unterricht ständig was an die Tafel, sodass es kein Wunder war, dass wir hinterher fast die Hälfte aller Briefchen in Mathe-Stunden geschrieben hatten. Kurze Zeit später hatten wir den Zettel zurück und Viktoria hatte Danke druntergeschrieben. Die Stimmung wurde wieder besser.
- Wolln wir uns wieder vertragen?
- Ja, okay, tut mir leid. Ich hab da wohl n bisschen überreagiert. Aber das war nett von dir eben.
- Okay, Schwamm drüber. Lasst uns wieder Omas ketschen.
Wir konnten in diesem Moment nicht wissen, dass wir beide im allerletzten Moment noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hatten. Steffen ahnte nichts von der Dramatik. Nur noch eine einzige Auslöserszene fehlte und wir wären die längste Zeit zusammen in die Schule gegangen.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Mainz, Goldgrube nahe Welschstrasse

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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