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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

08 - High Noon im Innenstadtrevier - Dienstag, der 6. Mai 1980

Seite:

 

31

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

Kapitel in Band 3:

 
Seiten dieses Kapitel:

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7:31 Uhr. Nun kümmerte sich Ursula endlich selber um die Angelegenheit und schickte Bernhard weg.
Die verlorenen Minuten holte sie schnell wieder ein. Zunächst ging sie in unser dunkles Zimmer. Sie muss sich gewundert haben, warum die Fensterläden noch nicht geöffnet waren. Dann muss sie das Licht angeschalten haben. Die Betten waren tatsächlich leer, Bernhard hatte ausnahmsweise einmal recht gehabt. Die Betten waren zwar verlassen, die Bettdecken aber nicht in dem Zustand, wie wir sie normalerweise morgens verlassen mussten. Als wären wir noch im Haus. Sollten wir im Keller sein und dort irgendeinen Blödsinn treiben?
Verwirrt könnte sie sich nun umgedreht haben und noch einen Blick zur immer noch offenen Wohnungstüre geworfen haben. Sie wäre quer über den Flur dorthin gelaufen um nachzusehen, ob unsere Schuhe noch vor der Wohnungstüre standen. Die verschwunden waren, und auf der Fussmatte lagen rätselhafterweise die Wohnungsschlüssel. Sie hätte den Schlüsselbund genommen, ihn in der Hand gehalten und hätte nachgedacht. Jetzt müsste ihr klar geworden sein, was sich hier in der Nacht abgespielt haben könnte.
Die einzige plausible, aber etwas weniger wahrscheinliche Alternative zu dieser Version ist, dass genau diese Szene sich eine oder zwei Minuten später abgespielt hatte, nachdem sie zunächst unser Zimmer durchsucht hatte.
Und wieder zurück in unser Zimmer, zum dritten Mal über den Flur, und jedesmal mit grösserer Geschwindigkeit. Sie suchte nach unseren Schulranzen und fand sie nicht. Es ist denkbar, dass sie nun die Fensterläden selbst öffnete, um mehr Licht zu haben, und, als sie sich von dort umdrehte, auf meinem komplett aufgeräumten Schreibtisch schliesslich einen einsamen Zettel liegen sah. In Norberts Handschrift las sie eine alarmierende Nachricht.

Du tyrannisierst uns nicht mehr!

Sie rannte zum vierten Mal über den Flur, diesmal ins Wohnzimmer. Auf dem Telefonschränkchen neben dem Sofa am Fenster lag ein Notizbuch mit den wichtigsten Nummern. In der Mitte der Wählscheibe des grünen Telefons standen fettgedruckt die Worte Polizei Notruf 110, Feuerwehr 112.

7:32 Uhr. Do not forsake me oh my darling. Norbert und ich sahen unablässig auf die grosse Uhr an der gegenüberliegenden Wand, in unseren Ohren die Titelmusik von High Noon. Sie wurde abrupt unterbrochen vom Klingeln des Telefons. Was, jetzt schon? Wir sahen uns an.
- Polizei Mainz-. Naa, is net hier. Ja, tschau.
Zum Glück, sie war es noch nicht gewesen, die hier angerufen hatte. Okay, der nächste Anruf musste es dann sein. Es war der Moment, wo sie es sicher entdeckt haben musste. Die Musik von High Noon ging weiter.
Der Betrieb in der Polizeiwache wurde hektischer. Norbert wollte, dass das Telefon klingelte. Er hatte immer noch die Hoffnung auf einen Anruf vom Bahnhof. Er rechnete weniger damit, dass Ursula die Polizei anrufen würde. Noch dürfte sie es nicht entdeckt haben. Und er konnte sich viel eher vorstellen, dass sie sofort persönlich zur Polizei kommen würde. Ich dagegen rechnete kaum noch damit, dass der Bahnhof anrief und wurde bei den Telefonanrufen immer skeptischer.
Es gelang uns noch einmal zu flüstern. Wir müssten schon gutes Glück haben, argumentierte ich, wenn sie nicht gleich die Polizei anrufen würde. Irgendjemanden musste sie jetzt anrufen. Ich konnte Norbert überzeugen, dass sie eher anrufen als persönlich vorbeikommen würde.

7:33 Uhr. In einer kleinen Mietwohnung in der Göttelmannstrasse 92 klingelte ein Telefon. Frau Winterfeld wunderte sich, ging hin und nahm ab.
- Winterfeld-
- Ja, Schultheiss, guten Morgen Frau Winterfeld. Ist der Steffen noch zuhause?
- Ja, warum?
- Ja, sind Sie sicher, ist der wirklich zuhause?
- Ja, sicher, warum denn?
- Kann ich den bitte sprechen? Sofort, bitte.
- Ja, natürlich- Steffen! Was ist denn los, Frau Schultheiss?
- Ich müsste unbedingt sofort den Steffen sprechen.
- Ja, Moment noch-
- Danke, ich warte.
Sie rief nochmal nach Steffen und ging wieder zu ihrem dreijährigen Kind, Steffens kleinem Bruder. Steffen kam ans Telefon.
- Steffen Winterfeld-
Sie erzählte ihm einen ganzen Roman. Alles, was sie bis jetzt wusste. Norbert und ich seien offenbar gemeinsam abgehauen. Wir hätten die Schulranzen mitgenommen, die Tür habe offen gestanden und die Wohnungsschlüssel haben auf der Fussmatte vor der Wohnungstüre gelegen. Steffen kannte sich nur flüchtig aus in unserer Wohnung - es war kein Wunder, dass er höchstens ein- oder zweimal bei uns gewesen war. Dennoch erzählte sie ihm alles im Detail. Sie fragte ihn schliesslich, ob er wüsste, wo wir seien. Und ob er wisse, dass ich nach Neustadt fahren wollte.
- Weisst du, ob die nach Neustadt wollen? Hat er dir da was von erzählt?
- Ja, nich so genau. Der hat vor paar Tagen mal was davon gesagt, das hab ich aber nicht so ernst genommen.
- A-ha. Er hat also was davon erzählt. Was genau hat er dir denn da gesagt?
- Nee, genau weiss ichs jetz au nich mehr.
Sie fragte nicht noch weiter. Allerdings wusste sie trotzdem nicht, was sie nun machen sollte.
- Oder ob ich die Polizei anrufen soll? Mein Mann ist zur Zeit net in Mainz. Was hat dir denn der Wilfried alles von Neustadt erzählt?
- Hm, eigentlich nichts.
- Hat er dir nicht erzählt, ob es ihm da gefallen hat? Hat er da gar nichts von erzählt?
- Weiss nicht mehr so genau, erinner ich mich jetz nich so dran, ich glaub nicht.
- Ja, ich weiss halt nicht, ob ich die Polizei anrufen soll- deshalb will ich das wissen.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Mainz, ehemalige Innenstadtwache Klarastrasse (Foto 2003)

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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