Schlüsselwörter dieser Seite:     Einsatzzentrale Polizei Mainz Kripo Vermisstenanzeige

 

 

 

Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

08 - High Noon im Innenstadtrevier - Dienstag, der 6. Mai 1980

Seite:

 

37

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

Kapitel in Band 3:

 
Seiten dieses Kapitel:

01 02 03 04 05 06 07 08 09

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 Epilog

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66

vorige Seite        nächste Seite          


7:51 Uhr. Es klingelte nur ein einziges Mal, dann hatte sie die Einsatzzentrale der Polizei Mainz am Apparat.
Ursula hatte 110 gewählt.
- Polizei Notruf-.
Es gehe um eine Vermisstenmeldung. Ihre beiden Kinder seien heute früh verschwunden, zwölf und vierzehn Jahre, und sie wisse nicht, wo sie steckten.
Seit wann sie verschwunden seien, fragte der freundliche Beamte am anderen Ende der Leitung.
Ursula dachte kurz nach. Genau konnte sie das nicht sagen. Irgendwann im Lauf der letzten sechs Stunden.
Die Kinder konnten laut Angabe der Mutter schon seit mehreren Stunden aus dem Haus sein, also lag keine zeitliche Dringlichkeit vor. Also hätte sie streng genommen den Notruf gar nicht auslösen dürfen. Aber der Polizist nahm es nicht streng und wusste, den besorgten und in solch einer Situation oftmals völlig aufgelösten und verzweifelten Müttern konnte er mit so einer Antwort nicht kommen. Der erfahrene Beamte des gehobenen Dienstes wusste nicht nur genau, wie der Verlauf eines solchen Falles geregelt war, sondern auch, wie sensibel er in so einem Fall mit der Mutter umgehen musste.
Der Anruf war keine ungewöhnliche Ausnahme im Polizeialltag. Wenn in der Nacht etwas Spektakuläres mit zwei Kindern passiert wäre, wäre er um sieben Uhr bei der Übergabe von den Kollegen der Nachtschicht informiert worden. Doch ausser einem Autoaufbruch in der Hindenburgstrasse hatten seine Kollegen nichts erwähnt. Im Prinzip musste die Mutter eine Vermisstenanzeige bei der Kriminalpolizei aufgeben. Allerdings konnte sie das nur, nachdem eine bestimmte Zeitspanne verstrichen war. Da er niemandem einen guten Dienst tun würde, wenn er die besorgte Mutter jetzt an die Kripo verweisen würde, die sie ihrerseits auf später verweisen würde müssen, brachte er das Gespräch selber sensibel zuende. Er fragte sie nach Anhaltspunkten. Eine Idee, wo die Kinder sein könnten.
Sie teilte dem Beamten ihre Vermutung mit, die Kinder könnten auf dem Weg nach Schleswig-Holstein sein. Sie hätten Sachen mitgenommen. Der Wohnungsschlüssel habe auf der Fussmatte gelegen. Aha, kombinierte der Polizist, also keine Fremdeinwirkuing, die Kinder mussten von alleine das Haus verlassen haben. Keine Entführung. Nein, das wahrscheinlich nicht, bestätigte Ursula.
Die Mutter der beiden verschwundenen Kinder weinte zwar nicht und musste nicht getröstet werden, aber der erfahrene Beamte versuchte dennoch möglichst einfühlig auf sie einzureden und ihr in einfachen Worten die nächsten Schritte zu erklären. Er hätte sicherlich anders reagiert, wenn er geahnt hätte, was tatsächlich in der Frau vorging, die in Wirklichkeit die Stiefmutter der Kinder war. Die den berechtigten Verdacht hatte, dass die Kinder gerade auf dem Weg zu ihrer richtigen Mutter waren. Und die ihm zudem noch verschwieg, dass die Kinder nicht nur fast sämtliche Kleidung mitgenommen, sondern ihr auch einen Zettel mit einer deutlichen Botschaft hinterlassen hatten.
In Ursulas Augen war die Polizei dazu da, den Erziehungsberechtigten dabei zu helfen, dass Kinder sich nicht alles erlauben konnten. Irgendjemand musste sie ja in die Schranken weisen. Die Eltern mussten sich auf die Polizei verlassen können. Allerdings musste sie eingestehen, sie hatte nichts Konkretes, was sie der Polizei sagen konnte und was diese davon überzeugen würde, dass die Kinder sich wirklich auf dem Weg nach Schleswig-Holstein befanden und möglichst schnell aufgehalten werden mussten.
Ob es denn noch weitere Anhaltspunkte gebe, versuchte der Beamte zu hintergründen. Freunde, Bekannte der Familie, die vielleicht mehr wissen konnten. Einen Freund habe sie angerufen, berichtete sie, der habe aber nichts genaues gewusst. Nun ja, dürfte der geduldige Beamte geantwortet haben, die beiden Jungen würden ja sicherlich mehr als nur einen Schulfreund haben. Ohne nähere Anhaltspunkte konnte die Polizei nicht tätig werden. Wo sollten sie suchen? Naheliegend ist, dass der Beamte vorschlug, dass sie durch einen Anruf bei der Schule klären könnte, ob die Kinder nicht einfach in der Schule seien.
Das glaubte sie nicht, dürfte sie entgegnet haben. Aber sie könne noch einmal genau im Zimmer nachsehen, was alles fehlte. Nachsehen, ob die Schulsachen auch weg seien. Und versuchen, weitere Schulfreunde zu erreichen. Genau, lobte der Beamte, und wenn sich daraus auch kein Hinweis ergeben würde, solle sie auf alle Fälle nochmal anrufen. Und es sei richtig gewesen, die Polizei zu verständigen und sich über die notwendigen Massnahmen genau zu informieren.
Für den Beamten war alles Routine. In den meisten Fällen lösten sich solche Probleme schon beim zweiten Hinsehen durch die Eltern, die Polizei hörte nie wieder etwas davon und niemand nahm es den Behörden übel, wenn zu diesem Zeitpunkt noch nichts unternommen wurde. Der Polizist notierte sich routinemässig noch Name und Adresse der Mutter. Ihr Mann sei nicht da, sei aber gerade auf dem Weg nach Mainz, dürfte sie noch hinzugefügt haben.
- Ja? Melden Sie sich dann wieder? Oder Ihr Mann, ja? Können wir so verbleiben?
Mit solchen oder ähnlichen Worten verabschiedete er sich und beendete das Gespräch.
Es war der Weg des geringsten Aufwandes. Der Polizeibeamte musste jetzt warten, bis die Mutter ihre Recherchen beendet hatte und wieder anrief. In anderen Worten, er musste gar nichts tun.

Nächste Seite




 

Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Mainz, ehemalige Innenstadtwache Klarastrasse (Foto 2003)

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
Links zu allen Einzelseiten: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10   11 12 13 14 15 16 17 18 19 20   21 22 23 24 25 26 27 28 29 30   31 32 33 34 35 36 37 38 39 40   41 42 43 44 45 46 47 48 49 50   51 52 53 54 55 56 57 58 59 60   61 62 63 64 65 66 67 68 69 70   71 72 73 74 75 76 77 78 79 80   81 82 83 84 85 86 87 88 89 90   91 92 93 94 95 96 97 98 99 100   101 102 103 104 105 106 107 108 109 110   111 112 113 114 115 116 117 118 119 120   121 122 123 124 125 126 127 128 129 130   131 132 133 134 135 136 137 138 139 140   141 142 143 144 145 146 147 148 149 150   151 152 153 154 155 156 157 158 159 160   161 162 163 164 165 166 167 168 169 170   171 172 173 174 175 176 177 178 179 180   181 182 183 184 185 186 187 188 189 190   191 192 193 194 195 196 197 198 199 200   201 202 203 204 205 206 207 208 209 210   211 212 213 214 215 216 217 218 219 220   221 222 223 224 225 226 227 228 229 230   231 232 233 234 235 236 237 238 239 240   241 242 243 244 245 246 247 248 249 250   251 252 253 254 255 256 257 258 259 260   261 262 263 264 265 266 267 268 269 270   271 272 273 274 275 276 277 278 279 280   281 282 283 284 285 286 287 288 289 290   291 292 293 294 295 296 297 298 299 300   301 302 303 304 305 306 307 308 309 310   311 312 313 314 315 316 317 318 319 320   321 322 323 324 325 326 327 328 329 330   331 332 333 334 335 336 337 338 339 340   341 342 343 344 345 346 347 348 349 350   351 352 353 354 355 356 357 358 359 360   361 362 363 364 365 366 367 368 369 370   371 372 373 374 375 376 377 378 379 380   381 382 383 384 385 386 387 388 389 390   391 392 393 394 395 396 397 398 399 400   401 402 403 404 405 406 407 408 409 410   411 412 413 414 415 416 417 418 419 420   421 422 423 424 425 426 427 428 429 430   431 432 433 434 435 436 437 438 439 440   441 442 443 444 445 446 447 448 449 450   451 452 453 454 455 456 457 458 459 460   461 462 463 464 465 466 467 468 469 470   471 472 473 474 475 476 477 478 479 480   481 482 483 484 485 486 487 488 489 490   491 492 493 494 495 496 497 498 499 500   501 502 503 504 505 506 507 508 509 510   511 512 513 514 515 516 517 518 519 520   521 522 523 524 525 526 527 528 529 530   531 532 533 534 535 536 537 538 539 540   541 542 543 544 545 546 547 548 549 550   551 552 553 554 555 556 557 558 559 560   561 562 563 564 565 566 567 568 569 570   571 572 573 574 575 576 577 578 579 580   581 582 583 584 585 586 587 588 589 590   591 592 593 594 595 596 597 598 599 600   601 602 603 604 605 606 607 608 609 610   611 612 613 614 615 616 617 618 619 620   621 622 623 624 625 626 627 628 629 630   631 632 633 634 635 636 637 638 639 640   641 642 643 644 645 646 647 648 649 650   651 652 653 654 655 656 657 658 659 660   661 662 663 664 665 666 667 668 669 670   671 672 673 674 675 676 677 678 679 680   681 682 683 684 685 686 687 688 689 690   691 692 693 694 695 696 697 698 699 700   701 702 703 704 705 706 707 708 709 710   711 712 713 714 715 716 717 718 719 720   721 722 723 724 725 726 727 728 729 730   731 732 733 734 735 736 737 738 739



 Impressum

© Planet Poster Editions 2007



login