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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

10 - Die Ruhe vor dem Sturm - zwischen Neustadt und Berlin 1981

Seite:

 

06

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10. April 1981
Endlich Osterferien. Ich argumentierte, ich wollte Yvette in Liège und Tante Erika in Brühl besuchen - und M-K war einverstanden. Und Norbert wollte nach Mainz zu Jutta. Endlich erlaubte sie uns auch das. Mit den Freifahrtscheinen gingen wir auf Fahrt.
Mainz. Mainz Hauptbahnhof.
Fast ein Jahr war das nun her. Steffen hatte ich die Ankunftszeit geschrieben. Er hatte sich eine Karnevalsmaske aufgesetzt, irgendein struppiges schwarzes Wolfsgesicht, sah eher aus wie ein Wildschwein und stand auf dem Bahnsteig. Guter Gag. Ich konnte gar nicht erkennen, ob es wirklich Steffen war.
Wir huschten über die Strassen, versteckten uns, um nicht unerwartet Ursula über den Weg zu laufen. Wir übernachteten in der Jugendherberge. Ich wollte die Klasse besuchen. Aber auch in Mainz waren leider schon Ferien und so konnte ich nicht einfach in die Schule gehen. Ich musste von Haus zu Haus gehen und die Leute einzeln besuchen.
Der erste, den ich am Morgen des ersten Tages besuchte, war Fred Teickert. Das lag einfach daran, dass seine Adresse nur zwei Strassen weiter von Jutta lag, wo Norbert und ich zuerst hingegangen waren. Ich klingelte bei Teickert und brummte mit meiner dunkelst möglichen Stimme irgendeinen falschen Namen in den Lautsprecher. Die Haustür wurde geöffnet und ich ging die Treppe hoch. Fred stand in der Wohnungstür und sah mich fragend an.
- Ja, hallo. Guten Tag. Was wollen Sie?
Ich sah ihn prüfend an. Tatsächlich. Er verarschte mich nicht. Das gabs ja wohl nicht. Das Leben war manchmal etwas Besonderes.
Ich musste ausgiebig lachen. Nach fast einem Jahr hatte Fred Teickert mich tatsächlich nicht wiedererkannt. Na, das konnte ja heiter werden. Ich wollte noch einige andere besuchen. Er sollte aber der einzige bleiben, der mich nicht wiedererkannte.
Fred lebte mit seiner Mutter alleine, verstand sich mit ihr aber nicht so gut. Mich wunderte es, weil ich sie eigentlich ganz nett fand. Sie bot mir auch an, bei Fred zu übernachten.
In den nächsten Tagen besuchte ich die Mitschüler, die nicht in die Ferien gefahren waren, jeden einzelnen bei sich zuhause. Bei den meisten war ich noch nie gewesen.
Hobbel machte mir im Schlafanzug auf und unterhielt sich mit mir ganze drei Stunden lang. Marilena lud mich ehrenvoll zum Frühstück ein. Anjas und Marilenas Eltern waren wirklich sehr nett. Marilena und Anja sagten auch, wenn ich wieder mal in Mainz sei, würden sie sich sehr freuen, wenn ich sie nochmal besuche. Wenige sagten das so deutlich.
Und schliesslich klingelte ich am Nachmittag des dritten Tages an der Türe von Viktoria Chatel.
Gegenüber ihrem Mietshaus befand sich eine Grünanlage und wir setzten uns auf eine Bank in die Frühlingssonne. Erstmal überzeugte ich sie davon, dass sie nun nicht mehr fragen müsste, ob ich bei meiner Mutter bleiben könnte. Selbst wenn der Sorgerechtsprozess immer noch nicht durch war, hatten wir längst vollendete Tatsachen geschaffen. Wie in den Briefen unterhielten wir uns über die Schule. Die Unterschiede zwischen Mainz und Neustadt. Und meine Ferien in Kreta.
Sie erzählte einen Witz. Etwas mit einem Muskeltypen, der von einem dünnen Schmächtigen verarscht wurde. Ich weiss nicht mehr, wie der Witz genau ging, aber die Pointe war, man muss es nicht nur hier haben, sondern auch hier. Sie spielte damit auf mich an, ich war ja auch kein Bodybuilder und sie meinte es eigentlich ganz nett. Trotzdem blieb es irgendwie hängen, ich weiss auch nicht, so direkt erzählt. Ich kannte den Witz schon und hatte versucht, sie zu unterbrechen. Ganz schön kompliziert das Leben manchmal.
- Okay, wir schreiben uns weiter.
Ich war skeptisch, als sie das sagte.
- Ja, willst du?
- Ja, warum fragst du?
Als ich ging, vergass ich meinen Mantel. Erst als ich eine halbe Stunde später wieder bei Jutta war, fiel es mir auf. Ich musste bei Viktoria nochmal anrufen und noch einmal zu ihr gehen, um ihn abzuholen.
Das Gemeindehaus war direkt bei Juttas Haus und wir spielten mit ein paar Kindern auf dem geteerten Platz davor mit dem Ball. Plötzlich fuhr Norbert und mir der Schreck in die Glieder. Ursula kam völlig überraschend aus dem Gemeindehaus und ging über die Strasse. Augenblicklich waren wir weg - zum Glück konnten wir uns noch verstecken. Sie hatte uns nicht gesehen.
Am nächsten Tag fuhr ich nach Liège. Norbert blieb noch in Mainz. Ich wurde sehr nett von Yvette empfangen, die mir die wunderschöne Stadt Liège zeigte und mit mir perfekt Französisch sprach. Was für eine Wohltat. Niemand in Neustadt konnte akzentfrei Französisch sprechen. Wie René oder Frau Horst es gekonnt hatten.
Yvette wohnte in einem schönen Haus in einem der oberen Viertel der Stadt und hatte lauter Katzen. Sie war einverstanden, mit mir nach Brüssel zu fahren.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Mainz, Grünanlage an der Langenbeckstrasse

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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