Läuse Zwangsräumung Goldgeist übertragen Vorsprung

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

14 - Die alle nicht der Wahrheit entsprechen - Fünf Tage im Dezember 1982

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Montag, 13 Dezember 1982
Erst heute - am vierten Tag nach ihrer Ankunft - gelang es Kurt, Norbert und mich darüber zu informieren, dass M-K Läuse in unsere enge Wohnung eingeschleppt hatte. Heimlich hatte er sich aus dem Haus geschlichen und besuchte mich in einer Freistunde. Seit Tagen hatten wir uns schon nicht mehr ungestört unterhalten können. Über eine Sache waren wir uns sofort einig.
- Das Miese bei diesen Läusen ist, dass man sich ständig einbildet, man muss sich kratzen. Es macht kaum einen Unterschied, ob man sie dann auch wirklich hat oder nicht.
- Äh, ich weiss nicht. Also ich musste mich glaub ich noch nicht kratzen. Obwohl jetzt, wo du es sagst- km, du hast recht-

Jeder hatte eine andere Theorie, warum M-K in Neustadt war und was sie hier wollte. Vielleicht stünde sie vor einer Zwangsräumung in Berlin, meinten die einen, und war hergekommen, weil sie sich über die Ferien im Rackersberg einnisten wollte, hier also wieder einziehen? Das würde erklären, warum sie mit aller Macht Kurt aus der Wohnung haben wollte und ihm vorwarf, er würde ihr die Kinder entfremden.
Oder sie wollte lediglich das Sorgerecht nicht verlieren?, fragten sich die anderen. Hatte sie vorher schon von den Läusen gewusst? Die Drohung mit dem Jugendamt vom Samstag erschien auf einmal in einem ganz komischen Licht - hatte sie die Läuse mit Absicht eingeschleppt?
Verzweifelt versuchten wir, die Geschichte der Läuse zu rekonstruieren. Torben musste sie schon zwei Wochen gehabt haben, versicherte uns Manfred. Sie mussten zunächst in Berlin nachts von Torben auf sie übergesprungen sein - und da sie bei sich am Freitag keine Läusekur gemacht hatte, konnten sie dann in den Nächten wieder zurück auf ihn übertragen worden sein. Oder sie hatte das Goldgeist-Zeug bei Torben zu sparsam angewandt? Tatsache war, kurze Zeit später hatte Manfred bei Torben schon wieder lebende Läuse gesehen.
Über all das konnten wir nur heimlich sprechen, und möglichst einzeln. Es war schwer, irgendwelche Aktionen gemeinsam durchzuführen. Jeder Gesprächstermin musste kompliziert abgesprochen werden. Wenn wir telefonieren wollten, mussten wir uns heimlich an irgendwelchen Telefonzellen verabreden. Die Gerüchteküche brodelte. Die Konflikte spitzten sich immer mehr zu.
Gegen drei Uhr verschwand M-K mit Torben in der Stadt. Torben brauchte angeblich neue Socken. Erst gegen fünf waren sie wieder zurück. Der letzte Zug nach Berlin war damit schon wieder weg. Davon, dass sie wieder nach Berlin wollte, hatte sie am heutigen Montag gar nicht mehr gesprochen.
Am Abend gelang es Kurt, Manfred, Norbert und mir, einen gemeinsamen Termin an der Telefonzelle zu verabreden. Getrennt, damit es M-K nicht auffiel, gingen wir aus dem Haus und trafen uns kurze Zeit später vor Ort.
Kurt und Manfred hatten sich entschieden, am Abend Herrn Heynsen einzuschalten. Er sagte zu unserer Überraschung, er habe M-K, als sie noch in der Kur war und ihn kontaktiert hatte, eine sehr sehr lockere Zusage gegeben, sie könne ihn in Kiel besuchen. Daraufhin habe sie zu ihm gemeint, sie werde erstmal nach Neustadt fahren.
Das hatten wir nicht gewusst. Aber es gab Sinn. Sie hatte also nie wirklich vorgehabt, nach Berlin zurückzufahren. Und sie würde uns in den nächsten Tagen damit kommen, dass sie zu Herrn Heynsen nach Kiel wollte. Das würde ihr die restlichen Tage bringen. Bis wir am 21. Dezember nach Kreta fuhren.
Der Psychologe erkannte nun, was er mit seiner lockeren Zusage angerichtet hatte und bot uns sofort seine Mithilfe an. Morgen, am Dienstag, sei er jedoch in München auf einer Tagung und würde erst Mittwoch zurückfahren. Am Mittwochabend stünde er dann aber zur Verfügung.
Alles weitere hatten wir jetzt selbst in der Hand. Wir hatten einen Informationsvorsprung. Wir wussten, dass sie mit Heynsen einen Trumpf in der Tasche hatte. Jetzt kam es darauf an, den Vorsprung in der verbleibenden Zeit auch zu nutzen.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Neustadt in Holstein, Der Laden, Rackersberg 30. Die Wohnungstür befand sich um die Ecke neben dem Zigarettenautomaten. Wir wohnten im ersten Stock; hinter dem linken Dachfenster war die Küche. Aufnahme Juni 1983.

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina Deutschland Frankreich Griechenland Italien Österreich Rumänien Russland Schweden Spanien Türkei

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