Schlüsselwörter dieser Seite:     Läuse Kochendes Wasser Domestos Iren Chemikalien

 

 

 

Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

14 - Die alle nicht der Wahrheit entsprechen - Fünf Tage im Dezember 1982

Seite:

 

15

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

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Sie musste mit Heynsen gesprochen und ihm von den Läusen berichtet haben. Aber wann? Manfred versuchte, am Ball zu bleiben.

Manfred: Wann hast denn ungefähr mit dem Heynsen gesprochen?
M-K: Am Freitag! Am Freitag hab ich ihn angerufen. Weil ihr- weil Kurt mir gesagt hat, dass-
Manfred: Wann hat er angerufen?
M-K: Jetzt, Freitag, am Zehnten. Vergangenen Freitag. Weil der Kurt- wei- weil Heynsen- ich hab -m- ich hab dem Heynsen aus der Kur beziehungsweise aus Belgien eine Karte geschrieben -
Manfred: War- war- war das denn später da?
M-K: Nein, das war hmm- ëh- um sechs Uhr- et- da war der Laden ja noch offen. Das muss gegen fünf - oder so fünf gewesen sein- Ja, vier bis sechs- was machtn das?

Und noch zwei Widersprüche mehr. Freitag konnte nicht sein. Wenn der Laden offen war, als sie telefonierte, konnte sie frühestens am Samstag mit ihm gesprochen haben, als sie bereits von den Läusen wusste. Aber da hatte sie unsere Wohnung aufgeräumt. Sonntag? Da hatte der Laden nicht auf. Montag war erst gestern gewesen. Also doch Samstag? Es war zum Wahnsinnigwerden.

M-K: Ja. Und daraufhin hat Herr Heynsen zu mir gesagt, dann geh -ähm- dann melde dich beim Amt in Berlin. Wenn ich wieder in Berlin zurück bin. Und ich wollte am Sonntag schon weggefahren sein.
Manfred: Mhm.
M-K: Und da hat er gesagt, na warte m- warte man ab, ich bin am Mittwoch wieder da. Weil nämlich Heynsen mich hier in Neustadt abholen wollte. Nach Kiel. Das war schon während der Kur abgemacht.
Manfred: Wann kommtn der? Wann kommtn der?
M-K: Ja, am Mittwoch ist er wieder da. Wann er da ist, ob nun mittags oder nachmittags oder abends, das weiss ich eben nicht. Das muss ich- da muss ich halt mit m Telefon rumprobiern.
Norbert: Und willst du jetzt- willst du noch bis Mittwoch hierbleiben oder wieder nach Berlin fahrn?
M-K: Ja, Mittwoch ist doch morgen.
Norbert: Äh- okay.
M-K: Ja. Und da lauer ich bloss noch auf Heynsen, dann ruf ich den an, und dann kommt der vorbei und holt mich ab. Mitsamt m Torben.

Und genau das war das Argument, das wir schon erwartet hatten. Nun kam sie damit raus. Aber sie kam schon zu spät. Wir liessen uns nichts anmerken, taten betont neugierig und skeptisch, genau wie sie es von uns erwarten würde.

Norbert: Nach Kiel?
M-K: Ja, nach Kiel. Weil er da wohnt.
Norbert: Jaa.
Ich: Wieso denn nach Kiel?
M-K: Ich hab schonmal bei Herrn Heynsen übernachtet!
Ich: Du willst doch nicht bei Herrn Heynsen übernachten - mit den Läusen.
M-K: Herr Heynsen hat mich doch eingeladen! Das ist schon ne Verabredung, die schon woch- ähw- schon wochenlang alt ist! Das ist meine Privatsache, Wilfried!

Es war auch kaum vorstellbar, dass der Kieler Psychologe ihr von sich aus vorgeschlagen hätte, den schulpflichtigen Torben mitten in der Schulzeit zu nehmen und zu ihm nach Kiel zu kommen. Für eine völlig unbestimmte Zeitspanne.
Bei einer anderen Frage versprach Norbert sich lustigere Antworten. Wir wunderten uns ein wenig, warum Norbert so scharf drauf war, mit ihr jetzt Diskussionen anzufangen. In der Regel war das etwas, was wir tunlichst vermieden.

Norbert: Aber Torben muss ja auch wieder in die Schule?
Ich: Nein, muss er eben nicht.
M-K: Nicht mit Läusen!
Norbert: Aber hat doch gar keine mehr.
M-K: Ach, der hat genug noch.
Manfred: Der hat sie ja wieder.
Norbert: Ja, dann muss man die wieder bekämpfen.
M-K: Jaa! Deswegen hab ich da schon lauter Tücher zugeschnitten. Warum meinst du, warum ich -hier- mir die Haare gewaschen hab -hier- -hier- heiss Wasser gemacht und alles in Chlor reingesteckt hab?
Norbert: In Chlor?
M-K: Jaa, in Domestos. Da gehn die auch von kaputt!
Norbert: Gürrr - - äcch-
M-K: Heisses Wasser und- kochendes Wasser und Domestos, da sind die hin. Warum meinst du wohl, warum ich hier so n Zirkus veranstalte? Glaubst du vielleicht, mir ist das angenehm? Nur, was ich eben vermute, dass diese- dass die Iren, die sind ja- dass das solche Schweine sind, dass die ooch nich merken, dass se Läuse haben. Und wenn ick jetzt wieder nach Berlin zurückkomme, dann hab ick wieder dieselbe Plage, verstehste det?

Kochendes Wasser und Domestos, da sind die hin. Das wurde auch ein geflügeltes Wort. Norbert war jetzt in Fahrt. Denn jetzt wollte er mal von M-K wissen, woher Torben die Läuse überhaupt haben konnte. Manfred kam auf die Idee, Torben einfach selber zu fragen. Doch M-K ging schnellstmöglich dazwischen und versuchte, Manfred in ein Gespräch über die Wäsche zu verwickeln. Norbert und ich kümmerten uns um sie und versuchten, Manfred den Rücken frei zu halten - vielleicht konnte der Erzieher ja wirklich etwas von Torben erfahren.

Manfred: Sag mal, wer hat dich denn immer in die Schule gebracht? Oder bist du selber gegangen morgens?
Torben: Selber gegangen.
Manfred: Ja?- Und selbst aufgestanden?
M-K: Ähh- Manfred!
Manfred: Ja-.
Torben: Ja. Das letzte nicht.
M-K: Was mach ich jetzt mit dem Anorak?
Manfred: Hm?
M-K: Was mach ich mit dem Anorak?
Manfred: Geschwänzt hast du nicht?
Torben: Nuäähh. Nein, gar nicht.
Ich: Mit welchem Anorak? Dem Torben seim Anorak?
M-K: Jaaa.
Manfred: Hm, zanschn weg da.
Torben: Äh, die andern.
Ich: Chemisch reinigen.
M-K: Ja, sicher, chemisch reinigen, klar, Wilfried, aber ich kann den jetzt nicht -hier- chemisch reinigen lassen, wenn ich den brauch, der braucht den ja. Ich hab nur den einen dabei.
Torben: Weisst, wer das-
Manfred: Das war bestimmt in der Schule doof-
Torben: Nee.
Manfred: Nicht?
Torben: Wo schlafen denn die Iren?
Norbert: Dann bleibt er eben einen Tag zuhause.
M-K: Nee, man kann ihn reinigen lassen, dann sind die Dinger hin. Nä, des- äh- den Chemikalien.

Manfred erfuhr nicht, wer Torben in die Schule gebracht haben könnte. Er verstand gar nicht, was Torben überhaupt gesagt hatte und gab es bald wieder auf. Torben hatte gefragt Wo schlafen denn die Iren? Eine rätselhafte Frage.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

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Neustadt in Holstein, Der Laden, Rackersberg 30. Die Wohnungstür befand sich um die Ecke neben dem Zigarettenautomaten. Wir wohnten im ersten Stock; hinter dem linken Dachfenster war die Küche. Aufnahme Juni 1983.

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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