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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

15 - In die Luft und auf die Strasse - Kreta-Tour mit Kurt und die Folgen

Seite:

 

04

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Zwanzig Jahre später übertraf in Kreta die Zahl der Touristen die der einheimischen Bevölkerung um das Doppelte. Allerdings nur im Sommer. Doch jetzt war Winter. Wir waren zu einem Bach in der Mesará-Ebene gegangen und kamen am späten Nachmittag wieder nach Agii Déka zurück. Nikos kam in unser Zimmer. Er war vollkommen verärgert und machte uns die heftigsten Vorwürfe.
Warum wir nicht bei ihnen zum Abendessen gekommen wären, gestern und heute. Aber das hatten wir doch gar nicht abgemacht, entgegneten wir. Aber das war gar nicht das Thema, was ihn so aufregte. Warum unser Vater hier sei. Ja, genau, unser Vater sei hier.
- Häääh???? Unser Vater??? Hier, in Kreta??!
Kurt war einfach ein Trottel. Wir konnten es uns denken. Um es nicht komplizierter zu machen als es sowieso schon war, musste Kurt, der uns in diesem fünfhundert-Einwohner-Dorf ausfindig machen wollte, den Leuten der Einfachheit halber gesagt haben, er sei unser Vater und würde uns suchen. Und in einem hatte er Recht. Es war in der Tat eine sichere Methode, uns zu finden. Oh nein, auch das noch. Denn jetzt wurde es erst richtig kompliziert.
Auch noch, weil wir das Ganze jetzt in einer Mischung von Nikos gebrochenem Deutsch und meinem gebrochenen Griechisch abhandeln mussten. Wir sollten unsere Sachen zusammenpacken und mit ihm mitkommen. Alles? Ja, alles!! Und noch eines brachte Nikos zum Kochen. Obwohl, das sagte er in einem vergleichsweise ruhigen und ernsten Tonfall.
- Wir trinken hier auch hin und wieder, in Kafeníon. Oder bei Feier. Trinken auch mal Wein, auch mal Rakí. Auch mal zwei Rakí. Aber dann genug. Nicht so wie in Deutschhland, gibt viele Leute, haben Probleme, trinken viel, verstehst du, ganze Flasche Rakí, ohne feiern, nur so, viel trinken, Probleme wegtrinken, das nicht gut. Hier in Griechenland machen wir das nicht. Verstehst du, ein Mann darf nicht so viel trinken. Wir haben auch Probleme. Muss man Probleme lösen! Gehen nicht weg von nur viel Trinken!
Kurt war total betrunken in Agii Déka angekommen und Nikos hatte uns in einfachen Worten beschrieben, was ein Alkoholiker war und was auch Frau Förster immer wieder angesprochen hatte. Nikos schmiss uns wild gestikulierend und schimpfend raus und meinte, er würde uns jetzt zu unserem Vater bringen. Oder wer der Typ auch immer sei. So aufgebracht wie Nikos war, war es auch völlig überflüssig, ihm jetzt noch zu erklären, was der Unterschied zwischen einem Vater und einem Erziehungsbeistand war.
Kurt war im Kafeníon an der Hauptstrasse, aus dem wir, kaum dass wir drin waren, umgehend hochkant rausflogen. Nikos, der den Leuten nochmal wütend und deutlich sagte, dass er mit uns nicht das Geringste zu tun habe, führte uns zu einer Art Herberge, oder besser, einer Mischung aus Getreidelager und abgewirtschafteter Jugendherberge am Ortsausgang nach Górtis. Agii Déka war landwirtschaftlich geprägt, unattraktiv für Touristen, ein staubiger Durchgangsort auf dem Weg von Iráklion an die Südstrände. Nur selten verirrten sich Übernachtungsgäste hierher. Und im Winter erst recht nicht.
Kurt legte sich auf eine Art Feldbett und war wirklich ziemlich betrunken. Immerhin erkannte er uns wieder. Da Nikos dabei war, fiel auch unsere Begrüssung ihm gegenüber entsprechend wenig herzlich aus. Eigentlich mussten wir über die Szene grinsen. Aber erst als Nikos draussen war und wir das Zimmer bezahlt hatten. Zweihundert Drachmen pro Person. Wir ärgerten uns über diese völlig unnötige Geldausgabe. Immerhin, es gab warmes Wasser.
Oh nein, meinten wir zu Kurt, wie konnte er hier nur rumerzählen, er sei unser Vater! Das konnte er zwar gerne mit seinen Kumpels aus dem Ruhrgebiet machen und dann war es ja auch lustig! Aber hier waren wir in Griechenland, und zwar auch noch auf dem Land, in irgendeinem Dorf, und die fassten das natürlich ganz anders auf mit ihren traditionellen Vorstellungen von Familien und reagierten vollkommen verstört.
Er versprach uns, auf der Reise jetzt auch bestimmt keinen Tropfen Alkohol mehr zu trinken und wir legten uns schlafen. Norbert schrieb noch Tagebuch. Kurt legte sich ohne Schlafsack hin. Oh nein, wo hatte Kurt jetzt wieder seinen Schlafsack?
Im Rucksack. Und wo war der Rucksack? Natürlich, auch das noch. Wundervoll.
Kurt hatte seinen Rucksack im Bus vergessen. Auf der Fahrt nach Agii Déka. Der Bus war weitergefahren nach Mátala. Kurt musste doch selber einsehen, wohin das führte, wenn er immer so viel trank!
- He, das kann doch jedem mal passieren.
- Jetzt halts Maul!

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Kreta, Agii Déka (25.12.1982)

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
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