1982 Kreta Zelt Arbeit Oliven Profítis Ilías Zelti Autoprobe

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

15 - In die Luft und auf die Strasse - Kreta-Tour mit Kurt und die Folgen

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Dienstag, 28. Dezember 1982
Wir wachten auf und stellten fest, wir waren nach wie vor alleine im Zelt. Der Morgen begrüsste uns mit Wolken, hin und wieder ein wenig Regen, aber nicht mehr ganz so stark wie in der Nacht. So ernteten wir weiter Oliven. Der ganze Berg war ziemlich matschig, trocknete aber im Lauf des Tages ein wenig. Hin und wieder kam auch die Sonne durch. Allzu angenehm war die Ernterei aber auch so nicht. Langsam hatte ich Blasen an den Händen.
Am späten Vormittag kam endlich Kurt. Und hatte in Iráklion tatsächlich seinen Rucksack wiederbekommen. Er brachte ein wenig zu Essen mit, legte sich in das Zelt und schlief sich aus. Wir ernteten weiter. Ich machte ein Foto von Kurt, wie er im Zelt lag.
Irgendwann nieselte es wieder. Zwei Tage Arbeit waren genug, sagten wir uns, und bei dem Wetter schon erst recht. Christoforídes war etwas enttäuscht, zahlte uns dann tausendeinhundert Drachmen aus, etwa vierzig Mark. Zehn Mark pro Person und Tag war ja auch nicht allzu viel. Aber immerhin, wir hatten in Kreta gearbeitet.

M-K begriff immer mehr, wo sie überhaupt war. Und was in Berlin passiert sein musste. Sie setzte den Hungerstreik ab und fuhr wieder nach Berlin. Alleine. Torben war in Eckernförde, worüber sie ganz froh war. Jetzt musste sie sich erstmal wieder um ihren Scherbenhaufen in Berlin kümmern.

Mittwoch, 29. Dezember 1982
Wir machten uns auf den Weg auf unsere erste richtige Wanderung quer durch Kretas Berge. In Agios Sílas kauften wir Brot, verliefen uns, wurden bald von einem Auto eine kurze Strecke mitgenommen und gingen am verregneten Dorf Profítis Ilías vorbei, danach weiter am Westhang des wolkenverhangenen Joúchtas-Berges und anschliessend nach Westen durch ein Tal. Es wurde langsam dunkel. Wir suchten einen Zelti.
Ein Zelti war ein Platz, wo wir das Zelt aufschlagen konnten. In diesem Fall war es eine idyllische Stelle im Tal mit vielleicht zehn oder zwanzig alten Ölbäumen, unter denen der grüne Sauerklee einen zwar nassen, aber weichen Teppich bildete. Später nannte ich ihn den Kurt-Zelti. Viele weitere Zeltis würden folgen. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, ein Zimmer zu mieten.
Über dreissig Kilometer hatten wir heute zurückgelegt. Leider fast alles im Nieselregen. Ein Auto kam im letzten Dämmerungslicht die Strasse entlang. Wir duckten uns und sahen gespannt hin. Der Wagen fuhr vorbei. Es war alles in Ordnung, der Fahrer konnte uns nicht sehen. Der Zelti hatte die Autoprobe bestanden. Nicht dass Wildzelten hier verboten gewesen wäre. Unauffälligkeit war einfach ein Gebot der Sensibilität.

M-K stand vor einer verschlossenen Tür in der Grossbeerenstrasse. Ramin hatte das Schloss ausgewechselt. Und niemand war da. Sie klingelte bei den Nachbarn.
- Ja, sehen Sie doch mal in den Keller.
Der ganze Keller war vollgestellt mit Möbeln. Ihren Möbeln. Ihre ganzen Sachen befanden sich im Keller. Und warteten darauf, demnächst vom Sperrmüll abgeholt zu werden. Wie ihr gesagt wurde. Auch die Kellerräume der Nachbarn waren zugestellt. Volle Aschenbecher, nicht abgezogene Betten. Die Iren mussten alles, wie es war, in den Keller geräumt haben.
Es ist nicht dokumentiert, wie oft Ramin M-K gesagt haben muss, sie solle endlich ihre Sachen aus der Wohnung abholen und in die Erkstrasse bringen. Und wie oft er ihr einen letzten Termin gegeben haben muss.
Und die Nachbarn erzählten ihr noch ein paar Geschichten mehr. Sie nahmen kein Blatt vor den Mund. Die Wohnung sei in den letzten Wochen immer mehr zu einer WG für Penner und Punks heruntergekommen.
Die Iren mussten demnach Kontakte zu Punks und Obdachlosen gehabt haben, die sich untereinander die Schlüssel weitergereicht haben mussten. Die Iren selbst hatten kaum noch in der Wohnung übernachtet. Daher Torbens Frage Wo schlafen den die Iren?
Nun wurde auch klar, woher die Läuse wohl gekommen sein mussten.
Sie nahm ein paar Sachen mit und ging in die Erkstrasse. Cemal war in der Türkei.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

Kreta, 28. Dezember 1982, Kurt im Zelt auf einem Ölberg bei Spiliá

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina Deutschland Frankreich Griechenland Italien Österreich Rumänien Russland Schweden Spanien Türkei

Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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