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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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15 - In die Luft und auf die Strasse - Kreta-Tour mit Kurt und die Folgen

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15

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M-K war offenbar wieder endgültig zu sich gekommen und war bereits in den ersten Februartagen wieder heftig am ankurbeln. Zunächst war sie wegen Torben vor Gericht gegangen. Das Gericht hatte natürlich sofort entschieden, dass sie das Recht hätte, Torben zu sich zu nehmen, in die Erkstrasse. Das Jugendamt Berlin hatte die dortige Wohnung für tauglich erklärt. Am Mittwoch, 9. Februar wollte sie ihn aus Eckernförde abholen. Kurts Eltern, mit denen sie immer wieder telefonierte, hatte sie allerdings nur gesagt, sie wollte ihn besuchen kommen.
Und wo sie schon einmal beim Gericht gewesen war, hatte sie gleich die anderen Sachen mit erledigt. Kurt sollte eine Klage bekommen, weil er M-K angeblich noch 99,20 Mark wegen eines Fahrscheins schuldete. Zur Sicherheit liess sie ihren Rechtsanwalt auch gleich noch einen Brief an Manfred schreiben und von ihm dieselben 99,20 Mark einfordern. Belege hatte sie zwar nicht, aber das war nicht so wichtig. Ausserdem habe sie Kurt im September drei Tage lang in Berlin durchgezogen und ihm zweimal zweihundert Mark für die Rückfahrt gegeben.
Gegen Kurt wollte sie einen Indizienprozess einleiten, er habe ihr ihre Kinder entfremdet, indem er ihr die Rackersberg 30-Wohnung weggenommen habe. Und weils so schön war, leitete sie auch gleich noch eine Klage gegen Ramin und Kurt in die Wege, ja, tatsächlich, auch gegen Kurt, die sie hintergangen und ihr die Grossbeerenstrasse entrissen hätten, während sie im LKH Neustadt in stationärer Behandlung war. Und zwar unzurechnungsfähig, was sie sich vom behandelnden Arzt attestieren lassen würde.
Wir schüttelten nur noch den Kopf. Das einzige Detail, das Hand und Fuss hatte, war das mit der Unzurechnungsfähigkeit. Und das konnten ihr jederzeit auch andere attestieren. Das Problem war, dass sie alle Beteiligten in erster Linie ziemlich nervte. Wir mussten uns tatsächlich dransetzen und die einzelnen Punkte auf ihren Gehalt hin prüfen.
Die Sache mit Torben war die seriöseste Angelegenheit. Die Geschichte zog immer weitere Kreise. Manfred hatte sich jetzt mit dem Jugendamt Berlin in Verbindung gesetzt. Torben selber wollte gar nicht nach Berlin, noch nicht einmal zu M-K wollte er. Ihm gefiel es dort in Eckernförde, auch in der Schule.
Mit Kurts Fahrkarten das war so eine Sache. Er hatte genausowenig Belege wie sie. Niemand wusste mehr genau, wer wem wieviel Geld geliehen und wann wieder zurückgegeben hatte. Kurt war bereit, ihr die Hälfte zu geben, 55,60 Mark. Das kostete eine einfache Fahrt.
Die Probleme mit den Wohnungen waren schon weniger witzig. Schmunzel hatte M-K im Sommer 1982 gekündigt, bevor Kurt den Mietvertrag unterschrieben hatte, und Kurt war ganz regulär ihr Nachmieter. Und in der Großbeerenstrasse sah es so aus, dass sie immense Mietschulden angesammelt hatte, die im Dezember schliesslich Ramin bezahlt hatte, und zwar noch, bevor sie in Neustadt und Kurt in Berlin gewesen war. M-K hatte dort keinen Mietvertrag gehabt und Ramin hatte ihre Sachen vom Sperrmüll entsorgen lassen. Im letzten Moment hatten wir im Dezember unsere Schulsachen noch aus der Wohnung geholt. Auf der Rückfahrt wäre es bereits zu spät gewesen.
Kurt im Landeskrankenhaus nahm sich vor, zu diesem Arzt zu gehen, damit er ihr diese komische Bescheinigung nicht ausschrieb. Viel unzurechnungsfähiger als jetzt war sie im Dezember nämlich auch nicht gewesen.

Samstag, 12. Februar 1983
Wir waren Manfred dankbar. Seine Eingabe beim Jugendamt hatte tatsächlich noch eine kleine Verzögerung bewirkt. Erst gestern hatte sie dann endgültig den gerichtlichen Bescheid, dass sie Torben aus Eckernförde abholen könnte. Damit stieg auch die Gefahr, dass sie wieder in Neustadt vorbeikommen könnte.
Um viertel vor zehn gaben wir Kurts Eltern die Telefonnummer von Herrn Heynsen und rieten ihnen, Torben einfach zu verstecken, wenn sie käme. Torben wollte wirklich nicht nach Berlin.
Etwas war verdächtig. M-K hatte Frau Müller geschrieben, sie wollte Kurts Eltern einen Brief schreiben, dass sie nach Eckernförde käme. Kurts Eltern hatten den Brief erwartet, aber keine Post erhalten.
Kurt, der immer noch zur Entgiftung im Landeskrankenhaus war, kam uns besuchen. Er bekam hin und wieder Ausgang. Am Freitagabend hatte er mit seinem Vater gesprochen. Der Bescheid, dass sie Torben abholen könnte, sei durch eine einstweilige Verfügung vom Jugendamt Eutin wieder ausser Kraft gesetzt worden. Aha, sehr schön, Frau Müller musste ihre Hände im Spiel gehabt haben. Leider sei in Oldenburg aber seit Januar ein neuer Richter, der die Sachlage noch nicht so gut kannte.
So, und nun wurde es spannend. Würde sie nach Eckernförde fahren? Wir probierten, ob sie in der Erkstrasse war, aber den ganzen Vormittag nahm niemand ab. War sie schon auf dem Weg? Wir riefen Herrn Heynsen an und klärten mit ihm ab, wann er in den kommenden Tagen erreichbar sei. Falls es wieder losging.
Kurt war ausserdem noch bei Makler Nielsen gewesen, der ihm sagte, der Nachmieter sei abgesprungen. Und Wenzel habe beim Gericht um Nachsicht gebeten. Das könnte uns noch ein paar weitere Wochen bringen. Wir vermuteten allerdings, dass die Fakten leicht anders lagen. Erich Nielsen machte in letzter Zeit zunehmend selber keinen seriösen Eindruck mehr. Wir trauten ihm durchaus zu, dass er das mit dem Nachmieter nur erfunden hatte, es also nie einen gegeben hatte, und er die Geschichte fallenlassen musste, weil sie ihm zu heiss geworden war.
Am Mittag fuhr ich mit Frau Förster und Jochen nach Cismar. Wir mussten dieses Wochenende etwas für Bio tun, weil am Montag die vierstündige Klausur anstand. Leistungskurs. Also mussten wir Leistung bringen.
Am Sonntag rief ich abends bei Norbert im Rackersberg an. M-K war nicht da. Zumindest noch nicht.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Neustadt in Holstein, Der Laden, Rackersberg 30. Die Wohnungstür befand sich um die Ecke neben dem Zigarettenautomaten. Wir wohnten im ersten Stock; hinter dem linken Dachfenster war die Küche. Aufnahme Juni 1983.

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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