Makler kriminell Räumungsurteil Untermieter Ordnungsamt

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

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15 - In die Luft und auf die Strasse - Kreta-Tour mit Kurt und die Folgen

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Mittwoch, 14. September 1983
Der Laden war ab heute tatsächlich dicht. Nun sah es wirklich nicht mehr danach aus, als würde es noch lange dauern. Frau Mieling hatte offenbar einen Nachmieter. War es dieser Typ, der im Juli bei Gabi im Laden gewesen war? Kurt ging zwar immer wieder zu Erich Nielsen, wurde dort aber wieder hingehalten.
Gabi erinnerte sich an den Namen des Typen, Hindemith, und Kurt fand ihn im Telefonbuch. Ja, meinte dieser, er wäre der Nachmieter und er würde uns im Rackersberg wohnen lassen. Die oberen Räume bräuchte er nicht. Aber sehr beruhigt waren wir nicht.
Denn der Haken an der Sache war, Frau Mieling wollte ihm laut Nielsen eine Klausel in den Vertrag setzen, dass er nicht untervermieten dürfe. Nielsen meinte zu Kurt aber, er könne beruhigt sein, er würde Frau Mieling schon überzeugen.
Erst später würden wir das Spiel durchschauen. Kurt vertraute Nielsen. Aber das war ein Fehler. Erst viel zu spät würden wir merken, dass wir es mit Nielsen mit einem weiteren Kriminellen zu tun hatten.
Erich Nielsen dachte nicht immer logisch. Er war Choleriker und liess sich häufig von Gefühlen leiten. Manche Sachen, die er durchführte, passten nicht zusammen, doch das störte ihn nicht. Von uns hätte Frau Mieling monatelang Miete einnehmen können, wenn er ihr geraten hätte, uns einen Mietvertrag zu geben. Doch Nielsen gefiel plötzlich irgendwas daran nicht, was er selber gar nicht rationell erklären konnte.

Die Zeit verstrich weiter und wenig tat sich. Auch Ende September war der Laden immer noch halb voll, obwohl er schon seit zwei Wochen geschlossen hatte und Wenzel ständig in Nacht- und Nebelaktionen Waren aus den Räumen schaffte. Das Gericht hatte am 20. September entschieden und Wenzel eine Frist von einigen Tagen eingeräumt. Die Entscheidung wurde am 23. September wirksam, spätestens am 27. September hätte er das Haus verlassen müssen. Er hatte zugesagt, zum 30. September freiwillig zu räumen, und auch das hielt er nicht ein. Und wir wussten immer noch nicht, wo wir hin sollten.
Erst Anfang Oktober, als die Herbstferien begannen, kam er schliesslich mit einem Lkw und räumte den Laden aus. Er vergass bei seiner Abfahrt, die Tür abzuschliessen und wir sahen uns an, was er noch dagelassen hatte. Nicht viel, aber etliche Kartons und Regale standen immer noch rum. Es war eine ziemliche Unordnung.

Mittwoch, 5. Oktober 1983
Das Räumungsurteil hatte sich auch auf Kurt bezogen. In irgendeinem Brief war sogar die Rede von tausendsiebenundsechzig Mark Gerichtskosten, die wir zahlen sollten. Es war phantastisch. Als Untermieter hatten wir zwar in keiner Form irgendwelche Mieterschutzrechte, waren also gewissermassen juristische Nullpersonen - aber wir hatten ganz offenbar das Recht, horrende Gerichtskosten zu bezahlen. Für Gerichtsverfahren, die wir kaum mitbekamen, weil uns kaum irgendwelche Schreiben zugeschickt wurden.
Kurt ging sofort nach Erhalt dieses Briefes zum Ordnungsamt, wo Herr Cablitz uns gesagt hatte, er könne uns wieder einweisen. Doch Herr Cablitz war im Urlaub und im Neustädter Rathaus war auf einmal niemand mehr zuständig. Auch das war phantastisch.
Kurt las sich den Brief nochmal durch. Schinzel und er sollten sich die tausendsiebenundsechzig Mark teilen. Vielleicht hätte er ihn sich nochmal durchlesen sollen. Denn es war nur ein Antrag von Mielings Anwalts an das Gericht. Ein Antrag, gegen dem man auch widersprechen konnte. Und durchaus mit einer Aussicht auf Erfolg.
Makler Nielsens Rolle wurde immer undurchsichtiger. Gestern hatte er mir am Telefon gesagt, Frau Mieling habe ihn angewiesen, die Wohnung zu räumen. Sie habe schon genug Ärger mit Untermietern gehabt. Er hatte ausserdem behauptet, Hindemith habe einen Mietvertrag ab 1. Oktober. Ich wusste nicht, ob ich Nielsens Worten glauben konnte. Wir kamen uns vor wie M-K im Dezember. Einfach Zeit schinden im Rackersberg. So lange drin bleiben, wie es ging.
Unsere Urgrossmutter war gestern gestorben. Am 7. Oktober wurde sie in Kiel beerdigt. Unsere Kieler Verwandschaft machte einen prächtigen Eindruck. Es gab zwar weder etwas zu Essen noch Kaffee, aber sie brachten uns immerhin zum Zug. Wir erwähnten, dass wir grosse Probleme mit unserer Wohnung hatten und fragten, was aus dem Haus unserer Urgrossmutter würde. Null Reaktion. Ausgerechnet an diesem Tag hatte Norbert Geburtstag. Er wurde sechzehn. Immerhin, Försters kamen ihn am Abend im Rackersberg besuchen und fanden ein paar nette Worte. Und Matthias.
Mit Jochen arbeitete ich in diesen Herbstferien eine Woche in den Ausgrabungen noch einmal am Oldenburger Wall.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Neustadt in Holstein, Der Laden, Rackersberg 30. Die Wohnungstür befand sich um die Ecke neben dem Zigarettenautomaten. Wir wohnten im ersten Stock; hinter dem linken Dachfenster war die Küche. Aufnahme Juni 1983.

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina Deutschland Frankreich Griechenland Italien Österreich Rumänien Russland Schweden Spanien Türkei

Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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