Kreta 1984 Abstieg Felsen Kritsa Kafenion Pirgos Einrichtung

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

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16 - Achtung, Flohfänger an Steuerbord! - Kreta 1984 mit Matthias und Manfred

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Montag, 23. April 1984
Hell wurde es. Aber es dauerte lange, bis sie sich wieder rühren konnten. Sie wussten, sie mussten jetzt aufstehen und runter. Bloss runter. Sie zwangen sich, mit ihrer völlig durchnässten Kleidung den Abstieg zu beginnen. Den Abstieg nach Westen, den Grat entlang wieder nach unten. Sie mussten runter, bloss Höhenmeter verlieren.
Stunden später nach einem mühevollen Abstieg über rutschige Steine, glitschige Felsen und stachelige Sträucher erreichten sie eine Ebene. War es die, die sie suchten? Sie gingen eine matschige Piste entlang. Sie hatten keine Karte und keine Ahnung, wo sie waren.

Manfred und ich hatten eine kalte Nacht hinter uns. Alles war nass geworden und ich musste auf dem Betonboden des kalten Hauses ohne Hose schlafen. Manfred musste sich in der Nacht noch einen weiteren Pullover überziehen. Erst um zehn Uhr standen wir auf und wärmten uns am Feuer der beiden Einheimischen. Dann zogen wir die nassen Sachen wieder an. Trocken bekamen wir sie am Feuer nicht, aber wenigstens warm.
Ich versuchte, dem Einheimischen die Sache mit Norbert und Matthias zu erklären. Aber es war schwer und ich ärgerte mich über mich selber. Hätte ich doch bloss was in Grammatik gemacht. Oder wenigstens etwas mitgenommen. Ich konnte noch nicht mal die Vergangenheit. Wenn unsere beiden Freunde kommen, dann. Es dauerte noch einige Zeit, bis ich ganz langsam verständlich machen konnte, dass wir beide jetzt nach Kritsá und von dort an die Südküste wollten, allerdings nur dann, wenn wir in Kritsá unsere Freunde finden würden. Mit denen wir zusammen losgegangen waren und die wir im Berg verloren hatten. Irgendwann hatte ich das Gefühl, er musste es verstanden haben.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Kritsá. Es fing schon wieder an zu regnen. Als wir am Brunnen noch unsere Wasserflaschen auffüllten und gerade gehen wollten, sahen wir zwei Leute die Strasse um die Ecke biegen. Und tatsächlich - es waren Norbert und Matthias!
Was waren wir froh, uns wieder gefunden zu haben. Im letzten Moment. Wären sie fünf Minuten später gekommen, wer weiss, ob sie die Einheimischen angetroffen und sich mit ihnen verständigen hätten können.
Zusammen gingen wir die sechzehn Kilometer nach Kritsá. Wir waren um eine Erfahrung reicher. Wir hatten gesehen, was passieren konnte, wenn man sich verabredete, ohne sich noch einmal zu vergewissern, dass alle dieselbe Stelle meinten.
Und wir hatten noch eine zweite Erfahrung gemacht, die Norbert allerdings noch lange Zeit nicht berücksichtigte. Besonders Manfred hatte das kritisiert. Denn eine Wandergruppe sollte sich immer nach dem langsamsten Teilnehmer richten, und vor allem im Gebirge stets zusammenbleiben.

Mittwoch, 25. April 1984
Über Agios Nikólaos, Ierápetra und Mírtos waren wir an die Südküste gekommen und weiter nach Westen gewandert und getrampt. Am Nachmittag waren wir in Pírgos im Osten der Mesará-Ebene angekommen und hatten uns in ein Kafeníon gesetzt. Der Wirt hatte sich noch lange mit uns unterhalten und hatte uns dann eingeladen, bei ihm hier in Kafeníon zu übernachten. Wir nahmen die Einladung dankbar an.

26.4. - Do
Morgens um 7 werden wir geweckt, weil das Kafénion geöffnet wird. Ich mußte die ganze Nacht auf den kalten Fliesen schlafen, weil Matthias sich auf den Thermomatten so breit gemacht hatte. Trotzdem war es nicht zu kalt und wir haben gut geschlafen.
Foto: Straße mit Kafenion in Pirgos

Diese Situation war nicht besonders aufregend. Wir erlebten diese Art von kretischer Gastfreundschaft in den achziger Jahren oft. Kafeníon betonten wir in dieser Zeit noch falsch, irgendein Deutscher musste uns Kafénion beigebracht haben. Matthias schlief in der Regel in der Hängematte und hatte deshalb keine Thermomatte dabei.
Pírgos. Vielleicht zehn Jahre später erfuhr ich, dass der gastfreundliche Wirt dafür bekannt gewesen war, dass er Touristen in seinem Kafeníon übernachten liess. Doch eines Nachts, er hatte einige aus Polen bei sich schlafen lassen, wurde ihm seine komplette Einrichtung gestohlen, Fernseher, Videorekorder und alles, und er musste das Kafeníon schliessen. Nie wieder liessen sie in Pírgos und den umliegenden Dörfern am Ostrand der Mesará Touristen in Kafeníons übernachten.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Kreta, im Díkti-Gebirge, April 1984

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina Deutschland Frankreich Griechenland Italien Österreich Rumänien Russland Schweden Spanien Türkei

Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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