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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

17 - Die lange Nacht vor der Kamáres-Höhle - Kreta-Tour Winter 1984/1985

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04

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

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Am nächsten Morgen verliessen wir die Berge und wanderten die einunddreissig Kilometer lange Strecke bis zum Bunker in Kommós, den wir wieder leer vorfanden und wo wir unser Zelt aufschlugen, das nun endlich trocknen konnte. Am zweiten Weihnachtstag besuchten wir Manólis und Eftichía in der Pension Panorama und steckten dort unsere weitere Route ab.
Wir wollten zunächst zum südlichsten Punkt Kretas. Extremtouren hatten uns schon immer gereizt. Vielleicht wurde hier die Idee geboren, nacheinander den südlichsten, westlichsten, nördlichsten und östlichsten Punkt Kretas zu besuchen. Nicht alle bei dieser Tour, aber wir waren sicherlich nicht das letzte Mal in Kreta.
Zum südlichsten Punkt schafften wir es zwar nicht, weil er steil und unzugänglich war, aber in der Nähe war ein kleiner Kiesstrand mit Glasscherben, Müll und jeder Menge Teer von den Schiffen, die auf hoher See ihre Tanks reinigten. Der südlichste Strand.
Am nächsten Tag wanderten wir wieder zurück zum Bunker nach Kommós und machten uns wieder auf den Weg in die Berge, diesmal nach Westen. Denn wir waren noch nie in Westkreta gewesen und wollten sehen, wie es dort aussah.

Wir erinnerten uns an den Urwald, in dem es so viele Früchte gab und den Susi uns auf der Tour mit Kurt beschrieben hatte. Wir gingen am Strand entlang und entschieden uns durch Los, dass wir dem Urwald noch einen Besuch abstatten würden. Da die Kreter grundehrlich waren und Diebstahl praktisch ein Fremdwort war, liessen wir unsere Rucksäcke einfach am Weg stehen, gingen zum Urwald und kamen nach einer halben Stunde mit Apfelsinen und Mandarinen zurück.
Und entdeckten, die Kreter waren zwar grundehrlich und klauten nie - mit einer Ausnahme. Wenn es um Messer ging. Jemand war an den Rucksäcken gewesen und hatte Norberts hundert Mark teures Überlebensmesser geklaut, mit eingebautem Kompass und allem. Norbert hatte einen Tick für ausgefallene und teure Ausrüstungssachen aus irgendwelchen Überlebensläden.
Wir gingen zur Polizei in Timbáki. In einem kleinen Gebäude am Rand des geschäftigen Ortes residierte ein Polizist, der auch tatsächlich da war. Wir erzählten ihm die Story und dass wir Fussspuren gesehen hätten, die sich verfolgen liessen. Wir hatten ja keine Ahnung, was für Aufgaben die Polizisten in Kreta hatten. Er gab uns eine Kostprobe von der Art seiner Arbeit. Er sagte uns, dass er nicht weg könne, um den Fall zu untersuchen und an die Stelle zu fahren. Wir sollten morgen wiederkommen. Natürlich war klar, dass wenn es nachts regnete, die Spuren ja nicht mehr zu sehen waren. Na, dann war das halt Pech, hier könne er jedenfalls nicht weg.
Also gingen wir wieder weiter, in die Berge und ärgerten uns über die Zeit, die wir in Timbáki unnötig vertrödelt hatten. Aber so hatten wir immerhin unsere Erfahrung mit der griechischen Polizei gemacht. Später würde ich noch viele ähnliche Geschichten hören, von Leuten, die vorher die Arbeitsweise der griechischen Dorfpolizei nicht gekannt hatten und die ihre Erfahrungen immer mit einem gewissen Lächeln berichteten.
So kamen wir langsam wieder in die Berge, zunächst bis hinter Klíma, dann bis hinter Drigiés am Kédros. Und jedesmal war das Wetter so lange freundlich, bis wir das Zelt eingepackt hatten, und fing dann an zu regnen. Hinter Drigiés fing es dermassen an zu schütten, dass wir schon nach zwei Kilometern durchnässt waren und uns im Kafeníon in Vríses wieder trocknen durften. Es regnete den ganzen Tag weiter und die Leute boten uns an, im Gästezimmer der Familie zu schlafen, der das Kafeníon gehörte. Am Morgen bekamen wir noch Schafsmilch mit Zucker. Später erfuhr ich, dass Vríses eines der kretischen Bergdörfer war, wo die Deutschen im zweiten Weltkrieg besonders grausam mit der Zivilbevölkerung umgegangen waren.
Am Morgen zeigte uns der Sohn des Hauses seinen Stall mit den Tieren und führte uns zu zwei alten Kirchen im Tal. Dann gingen wir weiter nach Westen, über Gerakári und Spíli und weiter die Südküste entlang. Immer wieder wurden wir vom Regen durchnässt und wärmten uns dann in den Kafeníons der Dörfer, durch die wir kamen, wieder auf. Über Frangokástelo erreichten wir schliesslich Chóra Sfakíon, von wo wir die steile Strasse nach Anópoli hochgingen in die Gegend, die als die unwegsamste und abgelegenste Gegend Kretas bekannt war: die Sfakiá. Schon die Türken hatten in ihrer vierhundert Jahre dauernden Herrschaft die Sfakiá nie unterwerfen können und auch die Deutschen hatten 1941-1944 grosse Probleme gehabt.
Zwei Tage und eine kalte Nacht irrten wir dann in Wolken und teilweise bei Hagel und Gewitter durch die Berge am Ostrand des Páchnes, bis wir von einem Waldarbeiter im Transporter wieder zurück nach Anópoli gefahren wurden. Es war zwar die extreme Herausforderung, die uns reizte, aber die schlechte Sicht in den Wolken, die Kälte und das schlechte Wetter waren vor allem dann nicht reizvoll, wenn man überhaupt nicht wusste, wo man eigentlich war. Und die Karten waren im Gebirge leider vollkommen untauglich.
Wir machten uns auf den Weg an die Nordküste. Wir kamen in eine liebliche Gegend, die Apokórona hiess und wanderten weiter auf die Halbinsel Akrotíri. In Chaniá kauften wir uns die Tickets für die Fähre und fuhren von Soúda dann wieder zurück nach Piréus. Weit über vierhundert Kilometer waren wir in knapp drei Wochen durch Kreta gewandert.
In Berlin lag Schnee bei minus sieben Grad. Wir übernachteten wieder bei M-K, bevor wir am nächsten Morgen wieder nach Neustadt fuhren.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Kreta, Südküste bei Rodákino, 1.1.1985

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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