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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

17 - Die lange Nacht vor der Kamáres-Höhle - Kreta-Tour Winter 1984/1985

Seite:

 

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Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

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Dienstag, 28. Mai 1985
Irgendwann wurden wir unsere Noten aus den Abiturprüfungen von Ende Februar bekanntgegeben. Wer eine schlechte Abi-Arbeit geschrieben hatte, konnte die Note mit einer mündlichen Prüfung noch etwas aufbessern. In beiden Leistungskursen, Geschichte und Bio, hatte ich die beste Note geschrieben, die ich jemals in einer Klausur geschrieben hatte. Nur in Mathe, wo ich in allen zwölf Klausuren immer nur Einsen geschrieben hatte, war es auf einmal eine Zwei geworden.
Ich ging zu Birgit, mit der Jochen und ich für Mathe geübt hatten. Die Zwei wurmte mich. Vor allem, wir bekamen die Klausuren nicht zu sehen, nur die Noten gesagt und konnten nichts machen. Ich hatte keine Ahnung, was ich falsch gemacht hatte. Nach der Klausur hatte ich genau dasselbe Gefühl gehabt wie bei allen anderen Klausuren auch, ich hatte so gut wie alles gekonnt. Bei einer Sache hatte ich lange überlegt und die Lösung war nicht optimal, aber das war öfter so gewesen, also hatte ich mit vierzehn oder dreizehn Punkten gerechnet. Was hatte Wander-Fleden sich da für einen Müll ausgedacht? Ich hätte gute Lust, meine Zwei mit einer mündlichen Rüfung noch zu verbessern, meinte ich zu Birgit.
Sie war entsetzt. Solche Probleme wollte sie auch haben. Geweint hatte sie, als sie ihre Noten erfahren hatte, weil sie besonders viel Pech gehabt hatte in den schriftlichen Prüfungen, die sie alle verhauen hatte. Auch in Mathe hatte sie eine Fünf geschrieben. Aber da sie schon in den Leistungskursen in die mündlichen Prüfungen musste, konnte sie das in Mathe nicht auch noch machen.
Aber irgendwie konnte sie auch über mich lachen. Da sie nicht in die mündliche Prüfung bei Wander-Fleden ging, würde er niemanden in der mündlichen Prüfung haben. Das war bekannt. Also brauchte er sich kein Prüfungsthema zu überlegen. Ein wenig ärgerte es auch sie, dass der Lehrer einfach so davonkam. Und irgendwie fand sie den Gedanken witzig, dass ich ihm nun diesen Job verpassen könnte. Sie schlug vor, ich solle eine Münze werfen. Ich hatte kein Geld dabei. Sie gab mir fünfzig Pfennig. Zahl wenn ich in die mündliche Prüfung gehe, Wappen wenn nicht. Ich warf die Münze.
Zahl.
Birgit schüttelte den Kopf und lächelte mir nach. Ich ging zur Schule, um den Zettel abzugeben. Jetzt durfte sich der Mathelehrer doch noch ein Prüfungsthema überlegen.
Eine Woche später waren die Prüfungen, deren Noten wir anschliessend gesagt bekamen. Ich hatte in Französisch tatsächlich mettre sur le tapis bringen können und meine Vorstellung tatsächlich mit vierzehn Punkten gewonnen. Und in Mathe hatte ich bei Wander-Fleden wieder irgendein Ding nicht ordentlich rausgekriegt, also Pech gehabt, aber immerhin, dreizehn Punkte. Schnitt eins Komma sieben - immerhin, zweitbeste Abi-Note des Jahrgangs.
Zwei Wochen später fand die Abschlussfeier statt, zu der ich nur ungern hinging, eigentlich nur weil unser Vater nochmal gekommen war. Der natürlich prächtig stolz war auf seinen Sohn, der zwar als einziger nicht mit Schlips und Kragen erschienen war, aber immerhin als einer der drei Besten extra lobend nach vorne geholt wurde. Dr. K hatte es sich nicht nehmen lassen, mir taktvoll ein dickes Buch über Martin Luther zu überreichen.
Eberhard Kluge, der Jahrgangsbeste, der später zunächst in Marburg Medizin und dann in Göttingen Chemie und Skandinavistik studieren würde, hielt die Abirede. Die er vorher Wort für Wort von Dr. K durchlesen und genehmigen lassen musste. Eine Abmachung, an die er sich dann auch hielt - mit einer kleinen Abweichung. Er beschrieb den Modus der Genehmigungsprozedur und verglich ihn mit seinen persönlichen Vorstellungen von Meinungsfreiheit in einer Demokratie. Dr. K war absolut sauer über diese Art von Vertrauensbruch.
Damit war dann endlich das Kapitel Schule zuende. Wurde auch langsam Zeit.
Jochen ging zur Bundeswehr und verpflichtete sich dort gleich für zwei Jahre. Gab tierisch viel Geld. Er hatte keine Vorurteile. Nach zwei Jahren würde er nachträglich verweigern und in einem ziemlich aufwendigen Verfahren mit mündlichen Verhandlungen auch anerkannt werden.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Kreta, Ida-Gebirge, Norbert am Morgen nach einer Nacht im Schneesturm vor unserem Zelt vor der Kamares-Höhle in 1550 m Höhe, 25. Dezember 1984

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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