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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

18 - Aber was, in Zackros warts aa? - Kreta-Tour Winter 1985/1986

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18
Aber was, in Zackros warts aa? - Kreta-Tour Winter 1985/1986

Diesmal nahmen Norbert und ich uns den östlichsten Punkt von Kreta vor. Genug Geld hatten wir - ich verdiente vierhundert Mark im Zivildienst, die ich immer brav zuhause anschleppte und wovon sich Norbert auch fleissig bediente, wenn er seine teuren Ausrüstungssachen kaufte. Überlebensschlafsack, neues Zelt (Westwind, von The North Face), am Ende musste er unbedingt für tausendfünfhundert Mark ein Kanu haben. Um mit Matthias auf Kanu-Touren zu gehen. Das Westwind-Zelt war aber gar nicht so schlecht.
M-K wohnte immer noch in Berlin, nun in der Falckensteinstrasse, zwei Blocks weiter von der Pfuelstrasse und auch beim Schlesischen Tor. Wir übernachteten bei ihr und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen Schönefeld. Und ab mit Interflug, wie immer nach Athen. Ich schrieb wieder Tagebuch.

20.12. - Fr
Kapitän Kretzschmar erzählt daß wir über Cottbus in 5000 m Höhe sind. Jö. Der kommt wohl aus Cottbus. Hat da wohl irgendwo mal gearbeitet.

Die beeindruckendste Szene erlebten wir gleich am ersten Tag, nachdem wir in Piréus festgestellt hatten, dass alle Fährtickets nach Kreta ausverkauft waren. Weihnachtsverkehr. Die Händler sagten, keine Chance, aber wir könnten es vor der Abfahrt am Schiff selbst versuchen.

Was hilfts, wir sehen zu daß wir zum Schiff kommen. Es ist die Phaistos, und sie liegt total weit hinten im Hafen (westlich). Wir hetzen hin. Mit den dicken 5000 Dr-Scheinen in der Hand versuche ich mit den Kontrolern rumzuverhandeln. Sie sagen, bis ½ 7 warten. Es weht ein starker Wind und ist (15°C) relativ kalt. Immer noch kommen viele mit Tickets an. Die haben Vortritt und können hoch. Die Menschentraube (~ 50 Leute) drängt sich immer dichter an die Gangway ran. (...)
Also weiter unten warten. Einer der nicht so gut griechisch kann, mit Koffer, steht neben mir und spricht Englisch. Er ist kein Grieche. Hat auch kein Ticket und will rauf.
10 vor 6. Immer noch kommen Leute mit weißen und gelben Tickets, wohl 1. Klasse + so. Es ist das totale Gedränge. Einer mit weißem Ticket geht hoch, gibt hinter dem Rücken des Kontrolers das Ticket an den übernächsten weiter, der zeigt es wieder dem Kontroler. Es ist die totale Hektik. Unbeschreibliche Szenen. Die Kontroler leisten Schwerstarbeit.

Die Szene, bei der der gerade kontrollierte Fahrgast sein Ticket am Kontolleur vorbei nach unten dem Übernächsten in der Schlange in die Hand gab, war beeindruckend und dauerte nicht länger als eine Sekunde. Noch immer wussten wir nicht, was mit uns passieren würde. Die Gangway bestand aus zwei Spuren, die mit einer Stange getrennt waren und weit nach oben in eine kleine Türe in den Bauch des riesigen Schiffes führten.

Dann wird irgendwas auf griechisch durchgesagt. Ich verstehe wenig, aber an der Reaktion der Leute sehe ich daß es jetzt losgeht. Die Zahl 17 fällt. Ich checke. 17 Leute ohne Ticket lassen sie noch rauf. Alles drängt. Ich stehe direkt an der linken Kante der Gangway, sie lassen aber nur auf der rechten Seite welche hoch. Es wird gezählt 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 , halt, nicht so drängeln. Ich will mich am Mittelgeländer festhalten, schaffe das auch, und ziehe mich frontal vor die linke Seite der Gangway. Norbert muss wohl hinter mir sein, da sehe ich nicht nach. Der Rucksack ist zwar hinderlich, aber eigentlich geht das schon ganz gut. 10 - 11 - 12 - 13 - stop.
Auf der rechten Seite wird keiner mehr hochgelassen. OK, einer noch - 14. Hatte irgendeine Ausrede - die Oma sei schon oben oder so. Andere haben Militär-Uniformen oder Pässe und sagen sie müssen morgen unbedingt in Kreta sein. Jetzt die linke Seite. Der Typ vor mir (auf der linken Seite der Gangway nun) wird durchgelassen - 15. Ich durch - 16 - und 17. Schluß. OK, 2 andere auch noch, hinter mir.

Ich hatte es geschafft, als sechzehnter von siebzehn war ich durchgelassen worden und ging erstmal die Treppe hoch. Allerdings war Norbert noch unten, denn er war hinter mir gewesen. Dann hatten die Kontroler die Gangway wieder gesperrt.

Ich laß sie vorbei und sehe in die Menge. Von oben (so 10 Stufen bin ich schon hoch, aber ich bin mir sicher daß ich es geschafft habe) sehe ich in die Menge. Suche Norbert. Nicht da. Mann, sein Rucksack muß doch auffallen! Nichts. Oder ist er vor mir hoch?

Vor mir konnte er nicht hoch sein. Ich scannte den ganzen Hafenvorplatz ab, konnte ihn aber lange Sekunden nicht sehen.

Doch jetzt sehe ich ihn. Diskutiert mit dem Kontroler. Bringt "adelfós" heraus. Ich komme, aber Norbert hat es wohl alleine geschafft und ist durch. Gangway hochgehn, auf's Deck und außen erstmal seitwärts weglaufen. Weiter paar Decks hoch, bis ganz oben, irgendwo hinten sind Lichter kaputt und es ist recht dunkel. Rucksack runter - ausschnaufen.

Adelfós hiess Bruder. Soviel hatte auch Norbert schon mitgekriegt, der sich ansonsten bei unseren Touren auf meine Griechischkenntnisse verliess. Alleine hatte er es übrigens nicht geschafft. Er hatte auf mich gezeigt und der Kontroler hatte gesehen, wie ich mit den Händen herumfuchtelte. Erst dann hatte er den Deutschen durchgelassen.
Nun waren wir oben, aber als wir wieder zu uns gekommen waren, wurde uns klar, dass wir nun das nächste Problem hatten. Denn wir waren ohne Tickets auf dem Schiff.

Wir beschließen da oben, unauffällig zu bleiben und erstmal wegen Ticket-Kontrolle nicht runterzugehen. Nachher schmeissen sie uns noch runter.

Aber wir hatten es geschafft. Das Schiff hupte und legte ab. Wir waren auf der Fähre nach Kreta.
Was uns nicht gelang, war, den Kontrolleuren zu entkommen, die nach einer Stunde in gewohnter Weise systematisch das Schiff durchkämmten nach den Fahrgästen, die keine Tickets hatten. Wir wussten nicht, dass es üblich war, dass Fahrgäste auch ohne Tickets auf das Schiff konnten und an Bord nachlösten. Die Fähre war hoffnungslos überfüllt. Der Ausländer, den wir an der Gangway kennengelernt hatten und der es auch geschafft hatte, aufs Schiff zu kommen, war Tunesier und mit uns zusammen der einzige Ausländer auf der Fähre nach Kreta. Wir begleiteten ihn am nächsten Tag noch zu seinem Hotel in Iráklion. Er wollte in Kreta Arbeit suchen. In der Olivenernte.

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Google

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Kreta, Blick über die Küste bei Rodákino, 1.1.1985

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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