Schlüsselwörter dieser Seite:     1987 Anhalter Volkszählung Postzentrale Göttingen Peppmüller

 

 

 

Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

20 - Jungfrau auf der Reeperbahn - Kreta und Hamburg mit Lina, 1987

Seite:

 

08

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

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Mein nächster Job war es, Vollrath beim Aussortieren der gesamelten Schnecken zu helfen und sie in den Museumscomputer zu hackern. Über die neue Schneckenart von der Insel Día war er begeistert.
Der August verging.
Dann kam der September.
Es hatte sich kein Weg geöffnet. Keine Ausbildung, kein Job, Jochen war bei der Bundeswehr. Der Weg nach aussen war frei. Ich hatte alles gelesen, was ich wissen musste. Die Bibel, Norberts Bücher von Rüdiger Nehberg, den Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis, nochmal Viktorias Briefe. Ich konnte Englisch, Französisch, Griechisch. Ich wusste, dass ich los musste. Das Leben lag vor mir.
Ein Absatz aus Per Anhalter durch die Galaxis hatte einen besonderen Klang.

Das Problem ist, oder vielmehr eins der Probleme, denn es gibt viele, von denen ein ansehnlicher Teil unablässig die Zivil-, Handels- und Schwurgerichte aller Gegenden der Galaxis und, wo es möglich ist, besonders die korrupteren lahmlegt, dieses.
Der vorangehende Satz ist logisch, das ist nicht das Problem.
Das ist es:
Veränderung.
Lesen Sie ihn nochmal, und Sie werden ihn verstehen.

Man konnte es auch kompliziert ausdrücken. Viktoria hatte es weniger kompliziert gesagt.

Mechthild war wenig begeistert. Gerade jetzt, wo sie wegen der Volkszählung nun die ganzen Bescheide zugeschickt bekamen. Aber sie war einverstanden, dass ich ihre Adresse als postalische Adresse angab. Als meine Postzentrale. Wenn ich ihr dann von irgendwo eine Adresse angeben würde, würde sie mir dann meine Post nachschicken.
Es war eine schwere und verantwortungsvolle Aufgabe, die sie sicherlich überforderte. Und sie hatte bald auch ein schlechtes Gewissen. Aber an Leute wie Swantje, Fred Bender, Norbert oder Jochen konnte ich mich nicht wenden - sie würden bald aus Neustadt wegziehen und ihre eigenen Wege gehen. Holzers wohnten schon lange in Neustadt und so schien mir das am sichersten.
Norbert hatte das Abitur in Oldenburg bestanden und ruhte sich aus, schrieb wie ich einen lustigen Lebenslauf für die Kriegsdienstverweigerung, kümmerte sich um eine Zivildienst-Stelle, ging mit Matthias auf Wanderungen. Matthias machte eine Lehre in einem Neustädter Elektrogeschäft. Norbert und ich besprachen, was werden sollte.
Meine Schulsachen hatte ich 1985 in zwei Kartons verstaut. Nun nahm ich sie nochmal hervor und packte neu. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich wegwerfen wollte. Mechthild hatte zugesagt, einen Karton von mir aufzubewahren. Aber nur einen. Mehr Platz sei nicht. Norbert und ich überlegten und kamen darauf, die Sachen aufzuteilen. Ein Karton zu Mechthild und der Rest, darunter auch Sachen von Norbert, zu Irene. Westerwalds würden am Hafensteig auch noch länger wohnen, nahmen wir an.
Zu Irene kam ein riesiger Karton voll mit Papieren, die es bei den BDKs der Grünen immer geregnet hatte. Anträge, Parteiprogramme, jede Menge Altpapier. Norbert hatte hunderte von Milchpackungen von Aldi gesammelt, ausserdem riesige grüne gläserne Gärballons. Alles landete im Hafensteig auf dem Dachboden.
Ich wusste gar nicht, wer Irene wirklich war. Irene Westerwald kam tatsächlich aus dem Westerwald, hatte drei Schwestern und einen Bruder und hatte in Göttingen eine Buchhandels-Lehre gemacht, bevor sie eine Ausbildung zur Lehrerin begonnen hatte. In Göttingen, wo sie in der traditionsreichen Peppmüller-Buchhandlung gearbeitet hatte, hatte sie auch ihre beste Freundin kennengelernt. Melanie, eine Mitarbeiterin bei Peppmüller, hatte später einen Medizinstudenten geheiratet und Kinder bekommen. Drei inzwischen, der jüngste Sohn war gerade zwei Jahre alt. Momentan war sie allerdings gerade dabei, sich damit zu beschäftigen, wie sie sich wohl am unauffälligsten an einen gewissen Dr. Domrös ranmachen könnte. Es gab regelmässige Probetermine im Orchester des Weender Krankenhauses. Frankes spielten Geige. Irene war um 1981 nach Neustadt gezogen und arbeitete als Lehrerin an einer Schule für Lernbehinderte.
Auch davon, wer Mechthild, Gerwin und ihre drei Kinder waren, bekam ich wenig mit. Mechthild hatte viel zu tun mit ihren drei Kindern. Sie war eine bewunderrnswerte Frau. Mit über vierzig würde sie in den neunziger Jahren nach Kiel gehen und dort Sozialpädagogik studieren. Auch Mechthild lernte mich kennen als jemand, der sich nie für andere Menschen interessierte, der nie gelernt hatte, zu fragen, wie es anderen Menschen ging. Und genau so würden sie mich in Erinnerung behalten.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Kreta, Blick über die Küste bei Rodákino, 1.1.1985

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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