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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

21 - Dreissig Schritte bis zum Ufer - English for runaways

Seite:

 

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Beginn von Band 3

Montag, 1. Juli 2002. Ich muss mich fast schon zwingen, den dritten Band anzufangen. Die Erinnerung tendiert dazu, unkooperativ zu sein. Sie löscht Daten und Ereignisse. Ist vielleicht manchmal auch gut so. Ich lebe nur sehr ungerne in der Vergangenheit und es fällt mir schwer, mich in viele Jahre zurückliegende Ereignisse, Gefühle und Probleme von neuem einzuarbeiten. Aber jetzt habe ich die ersten beiden Bände auch schon hinbekommen, dann wird es für den dritten auch noch reichen. Und ganz so schlimm wars ja auch nicht immer.

Wir befinden uns also Anfang Oktober 1987 mit einem One-Way-Ticket in einer Maschine von Pakistan International Airlines etwa zehntausend Meter über dem Nordatlantik auf dem Flug von Frankfurt nach New York. Mit zweihundertsechzig Dollars in der Tasche. Die Spannung liegt berechtigterweise darin, ob sie mich damit in New York auch einreisen lassen.

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Was bisher geschah.
Die Story ging irgendwann gegen Anfang des ersten Bandes an jenem Tag im Dezember 1976 los, als ich in die fünfte Klasse eines Mainzer Gymnasiums eingeschult wurde. Eine der beiden Schülerinnen, die den Job hatten, mich eine Treppe nach unten in die Klasse zu bringen, war auf irgendeine geheimnisvolle Weise und ohne dass sie etwas davon ahnte, anders als die anderen. Nach einem halben Jahr hatte ich plötzlich eine Idee, wie ich hinter dieses Rätsel kommen könnte.
Bereits vorher hatte ich herausgefunden, dass es einen Gott gab - oder eine Göttin, falls sie weiblich war - und dass sich damit Fragen beantworten liessen. Und auf meine naive Frage, ob das komische Gefühl daran liegen könnte, dass ich dieses Mädchen später einmal heiraten würde - ich liess mir diese Frage in einem Traum beantworten - kam ziemlich überraschend ein völlig klares und unzweideutiges Ja.
Was wiederum unmittelbar die überaus knifflige Frage aufwarf, ob es denn in irgendeiner Form eine Art vorgezeichnete Zukunft gab.
Dies ist nicht die Geschichte dieses Mädchens.
Es scheint eher die Geschichte dieser überaus kniffligen Frage zu sein. Meine Mitschülerin beantwortete sie vorsichtshalber spontan mit nein, als ich ihr die Sache auf einer Klassenfahrt einmal erzählte. Ich selber war zwar vorsichtiger mit derart naheliegenden Antworten, konnte mir aber auch keinen Reim darauf machen. Wenn die Zukunft schon vorgezeichnet war - oder wäre - wie funktionierte dann das Leben?
Subjektiv deutete ich den Traum lange Zeit als ein Versprechen, einmal dieses Mädchen zu heiraten. Aber genau genommen war es nie als ein Versprechen formuliert gewesen. Es war nur eine Information, gegeben als Erklärung für ein vages Gefühl, das ich mir nicht erklären konnte, wenn ich in ihrer Nähe war.
Darauf, dass meine Mitschülerin mit der Geschichte nicht allzu viel zu tun haben konnte, kam ich irgendwann auch selber. Und auch darauf, dass ich es nicht mehr lange aushalten würde, mit ihr täglich in die Schule zu gehen.
Aber ich hatte ja geschiedene Eltern, und irgendein Vorteil musste dabei ja rausspringen. So entschied ich mich im Alter von vierzehn Jahren zusammen mit meinem zwölfjährigen Bruder Norbert, dem Zuhause in Mainz den Rücken zu kehren. Ein Satz meiner Mitschülerin schien mich fortan zu begleiten: Du müsstest dich verändern.

Was nicht schwer zu erraten war. Aufgewachsen war ich bis dahin in einem ziemlich wenig erstrebenswerten familiären Umfeld von Hass, Verlogenheit, Gefühlskälte, Intoleranz, geschiedenen Eltern und Prügelstrafe als bestem Mittel einer Erziehung, die allgemein darauf rauslaufen sollte, dass Kinder am Ende genauso würden wie ihre Eltern - also völlig durchgeknallt.
Völlig durchgeknallt war auch unsere Idee, morgens um vier aus dem Haus zu schleichen und dabei unsere Fahrkarten zu vergessen. Also mussten wir unsere erworbenen Fähigkeiten aus der Erziehung auf der nächstbesten Polizeiwache zum Besten geben - dessen hilfsbereites Personal zwar ein wenig verwundert reagierte, uns schliesslich aber freundlicherweise zum Bahnhof brachte. Siebenhundert Kilometer weiter landeten wir in der Kleinstadt Neustadt an der Ostsee, wo unsere Mutter wohnte.
Zumindest vorübergehend. Schon seit Jahren lebte sie ständig vorübergehend in verschiedenen Städten - genau deshalb waren wir seit der Scheidung bei unserem Vater gewesen. Zwei Jahre später zog sie auch aus Neustadt wieder weg und wir blieben alleine zurück, was nicht ganz stressfrei, aber dafür ganz informativ war.
Unter anderem lernten wir, was ein Rechtsstaat war - ein Staat, der jenseits des Abiturwissens in einer Welt existierte, in der Minderjährige im Gegensatz zu Erwachsenen beispielsweise jederzeit fristlos aus einer Wohnung gekündigt und auf die Strasse gesetzt werden konnten - sie konnten sich ja praktischerweise nicht dagegen wehren, denn sie konnten ja vor Gericht keinen einzigen Antrag stellen.
Auch die Demokratie hatte nur eine bescheidene Existenz jenseits des Abiturwissens und so gab es trotz riesiger Grossdemonstrationen jahrzehntelang so gut wie keine Möglichkeit, in der Energie- und Rüstungspolitik Einfluss auf die Kräfte zu nehmen, die in Wirklichkeit das Land zu regieren schienen. Der Rechtsstaat lernte aber auch ein bisschen uns und gleichzeitig seine eigenen Grenzen kennen - die Volkszählung 1987 liess sich nicht mehr ganz so einfach durchsetzen wie die Stationierung von immer neuen Atomraketen.
Ich hatte inzwischen Zivildienst gemacht und meine Zeit in Schleswig-Holstein war zuende. An einem regnerischen Donnerstag im September 1987 machte ich mich auf einen Weg, von dem ich eigentlich nur eine blasse Ahnung hatte, wohin er mich führen würde.
Ein Weg mit einer spirituellen und einer geographischen Komponente. Es schien mit dem südamerikanischen Kontinent zu tun zu haben. Mit Indianern, mit Wäldern, mit Armutsvierteln, mit Strassen, die mir entgegenkommen würden. Aber ich hatte gar nicht das Geld, nach Südamerika zu kommen. Dann eben Nordamerika, hatte ich mir gesagt, und so sass ich nun im Flugzeug nach New York.
Ich unterhielt mich mit dem Pastor von der Church of Christ, der mir vor dem Flug die dreissig Pfennig spendiert hatte, damit ich Lina in Hamburg noch einmal anrufen konnte. Lina, mit der ich vier Wochen in Kreta gewesen war. Der nette Pastor schrieb mir einen Zettel, dass ich nach Argentinien unterwegs sei und dass jeder, der diesen Brief las, mir seine Hilfe anbieten sollte. Wie eine Art Schutzbrief eines Sultans für eine Reise durch ein wildes und gefährliches Land.
Das Flugzeug landete in New York JF Kennedy. Und jetzt wurde es erstmal wie versprochen spannend.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


New York, George Washington Bridge über den Hudson River nach New Jesey

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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