Schlüsselwörter dieser Seite:     Honduras 1988 Grenzfluss Pranza Schuss Einbaum Leimus

 

 

 

Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

25 - Und nachts hämmern die Spechte - Bei den Mískito-Indianern in Honduras

Seite:

 

24

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

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Ein Bach.
Das Ufer an der anderen Seite ist vier oder fünf Meter hoch. Oder ist es eine Strasse? - Nee, isn Bach. Oder ein Fluss. Daher wohl auch die Geräusche. Ich gehe ganz vorsichtig die Böschung runter, es könnte ja der Río Coco sein, und auf der anderen Seite Nicaragua. Verlaufen hab ich mich bestimmt. Aber sollte der Río Coco in der Trockenzeit wirklich so klein sein?
Ahh, sehr verdächtig, der Bach fliesst nach rechts. Der Río Coco müsste auf alle Fälle nach links fliessen, weil er in die Karibik mündet. Erstmal Pause machen, Wasser trinken, auf die andere Seite, sogar ohne nasse Füsse. Wo geht eigentlich der Weg weiter?
Rucksack und Schlafsack an einen Baum. Tarnen, falls welche kommen, und jetzt erstmal nachschaun, ob die Geräusche tatsächlich vom Bach kommen - ja, korrekt. Der Bach plätschert zwischen ein paar Steinen durch die Dunkelheit. Mist, hier auf der anderen Seite ist kein Weg.
Jaja, das habt ihr euch jetzt gedacht, dass ich den Weg verloren hab... Fünfzehn Minuten dauerts, aber dann hab ich ihn, ganz versteckt, hinter Büschen. Hätten ruhig n Hinweisschild hinstellen können.
Und ausserdem ist es der richtige Pfad, weil er nach einer halben Stunde endlich in die Strasse mündet, die ich links langgehen sollte. Und die Feuer in den Hügeln sind auch keine Lagerfeuer von
contras, sondern wie zwischen Wampusirpi und Sixatingni einfache Steppenfeuer im Llano, die sich tagsüber von selber entzünden.

"Ja, die entzünden sich selber", meinen die Militärs in Pranza, die sich ganz schön wundern, dass ich bei dieser Dunkelheit noch den Weg gefunden habe. Betrunken sind sie.
In der zerbombten Kirche ist noch ein Holzbett. Die Soldaten sind wirklich ganz schön blau, aber sie haben zum Glück Respekt vor der Unterschrift von ihrem Chef auf meinem Zettel.
In der Nacht fängt es einmal voll an zu regnen, es trommelt wie wild auf das Wellblechdach. Nicht lange. Aber die Regenzeit wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Morgens scheint wieder die Sonne. Es gibt Frühstück... bisschen sich mit den Soldaten unterhalten, auf das Boot nach Leimus warten.
KRACH !! - Ein Schuss, von hinter den Bäumen, ich erschreck mich voll. Die Soldaten hören dem Nachhall zu... - "ja, waren unsere", urteilen sie fachgerecht, und unterhalten sich cool weiter.
"Passiert das öfters?", frage ich sie.
"Jaja, das machen die immer."
"Drüben in Nicaragua auch, auf der anderen Seite vom Fluss?"
"Ja, die auch.", sie lächeln ein bisschen.
"Und im Fluss, kann man da schwimmen?"
"Ja, klar, logisch."
"Und auf die andere Seite?"
"Darf sich halt nicht erwischen lassen -"
"- vom eigenen Chef!", ergänzt lachend ein anderer. Das will ich jetzt genau wissen.
"Seid ihr denn schon mal rübergeschwommen?"
"Ist ne Woche her...", scheint wohl so ne Art Mutprobe zu sein. Kommt ein anderer: "Mach schnell, die warten schon, am Ufer."

Also schnell hin. Vier Indianer im Einbaum, sie nehmen mich mit. Fahren den Fluss runter, paar Stunden sind das. Ganz schön heiss wird es am Mittag. Natürlich kreuzt das Boot ständig die Flussmitte, Respekt vor der Grenze zeigen sie überhaupt nicht. Wieso auch, auf beiden Seiten leben Mískito-Indianer. Der Fluss ist vielleicht dreissig bis fünfzig Meter breit.
Sie interessiert es natürlich, wo ich herkomme und Mískito gelernt habe, auch, wie es in Wampusirpi aussieht, und so vergeht die Zeit schnell.
Einmal, wir sind gerade wieder in Nicaragua, halten sie am Ufer an und winken eine Frau herunter, die gerade in einem Melonenbeet arbeitet. Kurzes Gespräch, wo kommt ihr gerade her, fragt sie.
"Wir kommen von recht weit oben."
"Und der
míriki, was macht der hier?" - Bin kein míriki.
"Der ist von Pranza -"
"Der spricht nur Spanisch, bestimmt, oder noch ne andere Sprache...?"
"Nein, der spricht gut Mískito - erzähl ihr doch, wo du grad herkommst, Francisco."
"Naja, hab drei Monate in Wampusirpi am Patuca gewohnt und will jetzt nach..." - das Gesicht dieser Frau - Lina, es gibt Sachen, die sind einfach nicht bezahlbar.

Der Grenzfluss folgte einer langen Schleife und bald waren wir in Leimus. Auf dem Fluss kam mir die Strecke ganz schön weit vor, gelaufen wäre ich das bestimmt nicht in fünf Stunden. Die Militärs in Pranza hatten mich in das Boot gesetzt und ich hatte mir vorgestellt, sie würden selbstverständlich an der honduranischen Seite von Leimus anlanden. Dass die Mískitos so wenig Respekt vor der Grenze hatten und einfach ohne weiteres ständig zwischen den Ufern pendelten und mal hier und mal dort anhielten, hatte ich gar nicht erwartet.

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Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

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Tagebuch in Grösse A6 mit superkleiner Schrift, in das ich in dieser Zeit vor allem meine Briefe nach Deutschland abschrieb. Diese Texte sind die Passagen, die hier in kursiver Schrift erscheinen.

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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