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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

27 - Fussball und Moskitos - zu Fuss nach Südamerika

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07

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Auf einmal sah ich, ich hatte eine einmalige Chance. Ich deutete den drei Indianern an, ich hätte Lust, mit Fussball zu spielen. Ich sei aus Alemania. Oh, Alemania. Endlich ein anderes Gesprächsthema. Von welcher Mannschaft ich Fussballfan sei. Die meisten Touristen kamen aus Nordamerika oder Japan und hatten keine Ahnung von Fussball. Doch ich war aus Europa. Sie waren Indianer, aus dem letzten Dorf im Urwald von Panamá - aber auch sie wussten genau, was el Bayern Munich war.
Okay, dann wollen wir mal. Ich hoffte, ich hatte genug Kraft, um das zu bringen. Tief durchatmend blickte ich nochmal zu den schweren Balken der Holzhütte hoch und lächelte sie an. Alle in Deutschland konnten Fussball spielen, meinte ich zu ihnen, und ob sie Lust auf ein Spiel hätten. Was, du kannst spielen? Natürlich, ich bin ja schliesslich aus Alemania. Na, das wollen wir mal sehen.
Überall in Lateinamerika wurden die Deutschen bewundert, die vor zwei Jahren in Mexico hinter Argentinien Vizeweltmeister geworden waren. Dieses Dorf bildete keine Ausnahme. Allerdings war die Latte natürlich gleich entsprechend hoch gehängt. Jetzt wollten sie mal sehen, was der Vizeweltmeister wirklich konnte. Sie gingen auf den Platz, einer holte noch ein paar andere, wir warteten noch.
Fussball. Oh Mann, wie lange war das her? Damals, in der achten Klasse, in Mainz, da hatten wir bald jeden Tag Fussball gespielt. In den Pausen, in den Freistunden. Mit Trapper, Louis, Alexander, Schuster, Schmidt und allen. Ich konnte mich nicht mehr an den Tag erinnern, wann ich das letzte Mal mit ihnen Fussball gespielt hatte. Irgendwann vor dem sechsten Mai. Acht Jahre war das her. In Neustadt wurde selten Fussball gespielt, nie freiwillig, höchstens mal im Sportunterricht, und es hatte auch nie mehr richtig Spass gemacht.
Erschwerend kam hinzu, ich war in Mainz ja keinesfalls einer der Besten gewesen. Ich war schlechtes Mittelmass, hatte meist nur Torwart oder Verteidiger gespielt. Die Indianer wollten natürlich Tore sehen. Vom Vizeweltmeister.
Ich nahm den Ball prüfend in die Hand. Nein, der hatte zuwenig Luft. Das erste, was man im Fussball in der Schule lernte, war ein grosses Maul. Erst recht als Vizeweltmeister. Trapper hätte es nicht anders gemacht. Jemand brachte eine Pumpe und der Ball wurde aufgepumpt. Noch eine letzte Verschnaufpause. Sie waren immer gespannter. Ich musste ja wahnsinnig gut Fussball spielen können.
Dann wurden die beiden Mannschaften gebildet. Das ging ziemlich schnell. Das Team, das gegen meine Mannschaft spielte, hatte natürlich gleich zwei oder drei Spieler mehr. Diskutieren half nichts. Das war schlecht, denn wenn mir hier einer den Weg nach Cristales verraten würde, würde es einer aus meinem Team sein, nicht aus dem Team derer, die sich in diesem Moment vorgenommen hatten, besser zu spielen als der Vizeweltmeister. Und die ich enttäuschen würde müssen. Blöde Regeln. Es war von Anfang an klar, sie wären genauso schlechte Verlierer wie wir es waren. Damals, in der achten Klasse. Also gut, wenigstens vier oder fünf spielten in meiner Mannschaft, und die wollte auch gewinnen. Anpfiff. Und los.
Ich war leicht im Vorteil, zumindest optisch, weil ich grösser war als die anderen. Es dauerte ein wenig bis ich vergessen konnte, dass meine Beine heute schon von Púcuru gekommen und meine Wanderstiefel eigentlich keine Fussballschuhe waren. Das zählte jetzt nicht. Auch nicht, dass ich eigentlich immer hinten in der Verteidigung gespielt hatte. Was zählte, war, dass ich jetzt spielte und Tore schoss.

König Fussball war ein lautes Spiel, mit viel Kommunikation auf dem Platz, ständig wurde gerufen. In welcher Sprache, war dabei nicht so wichtig, eher die Namen. Es war klar, dass sie mich als Stürmer sehen wollten. Niemand in meinem Team machte Anstalten, Tore schiessen zu wollen. Sie waren allerdings auch nicht gerade die geborenen Verteidiger, und so kam mir der Job zu, die Verteidigung gleich vorne in der Hälfte des Gegners zu übernehmen und zu verhindern, dass sie überhaupt aus ihrer eigenen Hälfte herauskamen. Zu meiner Überraschung ging das einige Zeit sogar ganz gut. Ich musste ein enormes Laufpensum hinlegen. Natürlich hatten sie die Mannschaften so trickreich gewählt, dass in meinem Team nur die schlechten Spieler des Dorfes waren.
Ich musste irgendwie ihre Sympatien wecken. Tore allein würden nicht reichen. Auch nicht das enorme Laufpensum, das ich leisten musste. Ein Konter kam durch, meine Hintermannschaft stand überall anders, nur nicht da, wo sie stehen sollte, der fliegende Torwart war gerade ausgeflogen und der Ball war im Tor. Eins zu null gegen uns.
Der 0:1-Rückstand hielt nicht lange vor, und bald stand es nach einer ähnlichen Situation 0:2. Doch Aufgeben war keine Lösung. Auch das wusste ich aus Mainz: auch mit einr schwächeren Mannschaft war so ein Rückstand aufzuholen - mit eisernem Willen und Durchhaltevermögen. Ich musste es irgendwie schaffen, meiner Mannschaft Selbstvertrauen zu geben.
Ständig wurde ich von zwei oder drei Gegenspielern gedeckt, doch manchmal missverstanden sie sich und es gelang mit auszubrechen. Ich konnte schneller sprinten als sie, kam irgendwie an den Ball, der Torwart blieb einen Moment zu lange stehen und der Ball war im kurzen Eck - 1:2.
Doch noch lagen sie in Führung. Sie diskutierten kurz ihre Fehler, die ihnen nicht nochmal passieren würden, und revanchierten sich gekonnt innerhalb weniger Minuten - 1:3. Mist, sie konnten tatsächlich Fussballspielen.

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Ein typisches Haus auf Stelzen, wie es sie auch in den Dörfern im Urwald Panamas gab.

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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