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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

30 - Land der Inkas - einmal durch Peru

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04

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Jetzt musste ich mir langsam überlegen, wo ich hinwollte. Die Panamericana führte hinter Piura bald wieder an die Küste und hielt sich fortan über tausende von Kilometern an der Küste, Chiclayo-Trujillo-Lima und weiter nach Chile. Aber die wüstenartige Küste stellte ich mir langweilig vor, ich mochte die Anden lieber. Und hier im Norden Perus seien die Berge noch friedlich, war mir gesagt worden, nicht wie weiter südlich, in Huancayo und Cusco, wo die Guerilla vom Leuchtenden Pfad ihr Unwesen trieb.
Ein Lkw hielt an und nahm mich mit. Wieder hatte ich keinen Daumen rausgehalten. Zwei Fahrer, sie fuhren bis Chiclayo. Also erst einmal Richtung Piura, die Strasse nach Süden.
Ja, wenn das Mädchen vorhin irgendeine Struktur geboten hätte. Wenn. Hatte sie aber nicht. Ich wusste nur, dass der Weg lang und schmal war, und dass ich um einen besonderen Schutz gebeten hatte. Ich war offen, ich wusste nicht, ob ich wie Lina leben sollte oder nicht, ob ich auf Viktoria warten sollte oder nicht, und daher hätte ich jede Struktur, die so ein Mädchen geboten hätte, als von Gott genehmigt angesehen. Ich hatte extra darum gebeten, das Leben eine Zeitlang mal so sehen zu dürfen. Einen besonderen Schutz. Unsterblich war ich vorerst sowieso. Und jetzt hatte ich auch noch einen besonderen Schutz vor Versuchungen, die mir nicht gut tun würden.
Die Katholiken würden jetzt sagen, ich hatte gebetet, keine Sünden begehen zu können. Die Katholiken würden auch sagen, so etwas wäre gar nicht möglich. Wie facettenreich das Leben war, und was alles möglich war, hatte ihnen Jesus von Nazareth doch versucht zu erklären.

Der Vorteil davon, auszusehen wie ein gringo, war, dass niemand vermutete, dass ich perfekt Spanisch sprach. Also hatten sie mich die ganze Zeit mit meinen Gedanken alleine gelassen und hin und wieder untereinander ein paar Worte gewechselt. Irgendwann waren meine Gedanken dann wieder bei Viktoria und der Strasse, die mir entgegenkam und mich Kilometer für Kilometer der Person näherbrachte, die ich einmal heiraten sollte.
Und genau das war der Zeitpunkt, endlich aus meinen Tagträumereien aufzuwachen und mich mit den Truckern zu unterhalten. Hier war Peru. Und da gabs auch was zu lernen.
Oh, du sprichst ja Spanisch, hatten wir gar nicht erwartet. Schnell verstand ich, warum die beiden mich mitgenommen hatten.
- Du bist ein gringo, da wissen wir, dass wir keine Angst haben müssen. Und es ist immer besser, wenn wir zu dritt im Wagen sind. Peru ist nicht so sicher, weisst du.
Vor Piura hielten sie an und der Beifahrer kletterte hinten auf die Ladung. Ich sah den Fahrer fragend an.
- Zum Bewachen. Es kommt oft vor, wenn wir an den Ampeln stehen, dass welche auf den Lkw springen und einfach die Ladung abwerfen. Du ahnst gar nicht, wie schnell das geht. Es hat schon Fälle gegeben, da haben sich die Fahrer hinterher gewundert, dass ihr Truck leer war. Und wenn du hier vorne sitzt, ist das gut für meine Sicherheit. Andere Banden kidnappen nämlich den Fahrer.
- Aber das können sie doch auch, wenn wir zu zweit sind.
- Zu gefährlich. Die denken natürlich, dass wir beide bewaffnet sind. Vor allem du. Wir Trucker sind hier alle schwer bewaffnet, aber als Fahrer achtest du eben oft auf den Verkehr, und das nutzen die aus. Ein Beifahrer braucht nicht auf den Verkehr zu achten.
Interessant. Als Tramper warst du in Peru jemand, der den Truckern eine Dienstleistung entgegenbrachte. Zumindest als Weisser.
Nein, nicht nur Weisse, meinte er. Ausländer allgemein. Schwarze würde er auch sofort mitnehmen, Asiaten auch, nur keine Einheimischen. Auf keinen Fall. Das könnten welche sein, die mit den Banden zusammenarbeiteten. Alles schon vorgekommen.
Die Panamericana führte hinter Piura erst einmal nach Osten, auf die Anden zu, um dann einen Bogen zu machen und nach zweihundert Kilometern bei Chiclayo wieder auf die Küste zu treffen. Ich hatte mir in der Peru-Karte, die mir Norbert nach Bogotá geschickt hatte, einen Ort in den Bergen mit dem klangvollen Namen Huancabamba ausgesucht. Es klang so schön Quichua. Und wie es der Zufall wollte, befand sich an der Abzweigung der Strasse, die von der Panamericana in die Berge führte, ein kleiner Ort, Carasquillo, mit ein paar Imbissbuden und einem Truck Stop. Inzwischen war es dunkel geworden.
Bei Dunkelheit fuhren sie nicht, zu gefährlich, und übernachteten hier. Die Lkws wurden auf bestimmte Weise hingestellt, sodass sie gut zu bewachen waren. Ein Mädchen gesellte sich zu uns und unterhielt sich ein wenig mit den Truckern und dem gringo. Ob ich mit ihr schlafen wollte, meinte sie. An den Truck Stops gab es immer Mädchen, die sich in der Prostitution ein wenig Geld verdienten. Nein, meinte sie, nicht für Geld. Sie würde gerne ein Kind von mir haben, deshalb. Ich war nicht mehr ganz so überrascht wie vor Sullana.
Geschlafen wurde an solchen Stellen oben auf den Trucks, auf der Ladung und unter den Sternen. Die Nächte waren hier besonders klar. Peruanische Küstenwüste, achtzig Kilometer weiter lag der nächste Ort an der Panamericana.

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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Bagua Grande am Osthang der Andenkette in Nord-Peru

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



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