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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

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Kapitel:

 

34 - Inspektor im Ausnahmezustand - Río Grande, Feuerland

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05

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Geld für den Flug hatten sie schon noch, aber nur Kanada-Dollars, und die konnten sie hier nicht eintauschen. In Buenos Aires waren die Kurse beim Kanada-Dollar wesentlich günstiger als beim US-Dollar, wo die Spannen teilweise enorm waren. Ankauf 650 Austral, Verkauf 240 Austral war bei der stark gefragten US-Währung nicht ungewöhnlich. In Patagonien schienen sie eher auf chilenische Pesos auszuweichen, wenn sie einen Geldbetrag eine Woche halten wollten, Kanada-Dollars waren offenbar unüblich.
- Die hier im Reisebüro haben sogar gedacht, das wär gefälscht oder sowas, weil da eine Frau auf dem Geldschein ist.
- Eine Frau? Auf den kanadischen Geldscheinen? Was denn für eine Frau? Zeig mal her.
Nun, welche Frau war auf den kanadischen Geldscheinen?
- Oh, denen fehlt ganz augenscheinlich der nötige Respekt vor der Königin von England!
- Ja.
- Wieso wundert die das, sind auf den ganzen argentinischen Scheinen, die alle paar Jahre mit neuen Motiven rauskommen, nicht auch mal Frauen drauf?
- Auf den argentinischen Scheinen sind doch immer nur irgendwelche bescheuerten Militärs drauf, auf was anderes kommen die hier doch nicht. Uns hat das sehr gewundert, dass die hier den Kanada-Dollar nicht kennen. In Buenos Aires geht das immer ohne Probleme.
- Ja, aber das hier ist nicht Buenos Aires, che. In den meisten Gegenden wissen sie nicht mal, das es andere westliche Währungen gibt ausser US-Dollar. Na, was ist die Währung von Deutschland?
- Was, Deutschland? Was war das noch, Franco, Corona..., nein, Marco war es, genau, Marco Alemán.
- Ha, ihr wisst das sogar! Die meisten Leute sagen nämlich Dollar.
- Genau, wir wissen das. So, und wissen die in Deutschland auch, was die Währung von Argentinien ist?
- Welche? Die von diesem Jahr oder die vom letzten?
- Stimmt, den Austral gibt es ja erst seit einem halben Jahr, davor waren es die Pesos. Che, was war der Austral am Anfang noch wert. Und jetzt... -
- Hier im Reisebüro tauschen sie das bestimmt nicht. Warum geht ihr nicht mal zur Bank?
- Ja, waren wir schon, das hat nichts gebracht, das ist ja unser Problem. Dort sagen sie, sie wissen den aktuellen Kurs nicht.
- Ach was, die sollen sich nicht anstellen, die rufen einmal bei ihrer dummen Bankzentrale in Buenos Aires an und dann haben sie den Kurs!
- Ja, aber das geht nicht, überleg doch mal, die Telefone sind doch kaputt.
- Was - ?
- Ja, denk doch mal nach. Seit zwei Tagen kann man hier doch nicht mehr nach Norden telefonieren.
- Was - ??
- Weisst du das echt nicht?
- Nein, ich weiss das echt nicht. Erzählt doch mal.
- Che, du bist der erste, den wir hier treffen, der das nicht weiss! Die Telefongesellschaft streikt doch seit vier Wochen, weil sie denen die Löhne nicht gezahlt haben, und die Inflation so hoch ist, und die keine Zinsen kriegen. Und jetzt ist da was an der Leitung kaputtgegangen, und keiner ist da, der es repariert.

Ich wusste, dass die Lehrer seit Monaten streikten und die Schulen alle geschlossen waren, weil auch dort keine Löhne mehr gezahlt wurden. Ich bezahlte ihnen den Flug in US-Dollar und chilenischen Pesos und sie gaben mir sechs Kanada-Dollar. Der aktuelle US-Dollarkurs wurde inzwischen alle zwei Stunden im Radio durchgesagt, was immer so ziemlich die wichtigste Meldung war.
- Und du? Wo willst du eigentlich hin?
- In paar Tagen wollte ich nochmal nach Punta Arenas, danach nochmal nach Feuerland.
- He, wir können dir unsere Adresse in Río Grande geben.
- Ja, du musst uns unbedingt mal besuchen, wenn du da bist! Wann kommst du denn nach Feuerland?
- So in zwei Wochen. Vorher will ich noch auf der einen Estancia vorbeischauen, auf der ich gewesen bin. Die ist in der Nähe von Río Grande.

Ich verabschiedete mich von den beiden und stellte mir am Abend vor dem Einschlafen die Frage, ob ich doch noch nicht nach Buenos Aires sollte.
In dieser Nacht träumte ich wieder mit Landkarten, was praktisch war, denn so wusste ich genau, wo der Traum spielte. Heute: auf der Panamericana zwischen Monte Aymond und Kimiri Aike, wobei ich die Strasse in Richtung Kimiri Aike entlanglief. Perfekter Service. Also nochmal nach Süden.
Nicht ganz perfekt, denn erst bei Kimiri Aike würden sich die Strassen nach Punta Arenas und Feuerland gabeln. Nett war die letzte Szene des Traums, in der ich in ein Haus eingeladen worden war und mein Blick sich zum Schluss auf einen kleinen beschrifteten Stein in einem Regal richtete. Auf dem Stein stand in spanischer Sprache:
Gott vertraut in Liebe und wünscht gute Reise.

Die Zeit der Gebete war damit zuende - bald war ich wieder auf mich selbst gestellt. Schade, dass ich den ganzen Rest, was ich noch alles im Leben lernen sollte, nicht einfach auch Gott fragen und einfach ganz schnell lernen konnte. Ich hatte noch ein paar weitere Träume in Río Gallegos, in denen mir vorgeführt wurde, wie wenig perfekt ich war und wieviel ich noch dazuzulernen hatte.
Vor allem hatte ich eine ziemlich negative Einstellung zum Thema Verlieben. Vielleicht stand mir das im Weg? Was Liebe war, hatte ich tatsächlich nie gelernt. Aber wie konnte ich dann Viktoria lieben? Ich kam zu dem Schluss, dass ich vielleicht noch lange brauchen würde, bis ich soweit wäre, ihr einen Brief schreiben zu können.
Ende Mai brach die argentinische Wirtschaft endgültig zusammen und Gualas Leute konnten nicht weiterarbeiten. Ich machte mich auf den Weg nach Süden, lief zwanzig Kilometer an der Panamericana entlang und wurde hinter Monte Aymond überraschend von einem Reisebus mitgenommen. Er fuhr mich zweihundert Kilometer direkt nach Punta Arenas.
Ich blieb ein paar Nächte bei Selma und Antonio, bevor ich noch einmal über die Panamericana - also den langen Umweg über Bahía Azul - zur Estancia Sara trampte. Zehnmal Umsteigen und ich war in einem Tag dort.
Am nächsten Tag brach ich am Morgen nach dem Frühstück nach Río Grande auf. Oh, dieses wundervolle Frühstück auf der Estancia. Für den Rest des Lebens hätte ich asado de carnero frühstücken können.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Río Gallegos, die südlichste Grossstadt in Argentinien, am Atlantik gelegen.

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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