Gutenberg-Gymnasium Philippschanze Sekretariat Klassendienst

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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

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03 Das Mädchen vom Klassendienst - Schulwechsel 1976 nach Mainz

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Das Mädchen vom Klassendienst - Schulwechsel 1976 nach Mainz

Montag, 13. Dezember 1976
Los gings gleich am ersten Tag. Heute wurden wir in Mainz eingeschult. Endlich wieder eine gemischte Schule, das Gutenberg-Gymnasium an der Philippschanze. Norbert ging noch knapp zwei Jahre auf die Eisgrub-Grundschule, bevor er aufs selbe Gymnasium kam. Ich hatte einen Fussweg von etwa einer halben Stunde. Schulweg: immer an der Goldgrube lang.
Grosse Pause nach der dritten Stunde, mein Vater ging mit mir hin, am frühen Morgen war er zuvor schon mit Norbert zur Einschulung gegangen, jetzt war ich dran. Ein wenig mulmig war mir.

Zwischen den Lehrerzimmern und den Unterrichtsräumen befindet sich ein verglaster Übergangsflur, eine Art Brücke. Greifvogel-Silhouetten auf den Glasscheiben. Ich stehe neben irgendwelchen Stühlen mit unserem Vater, daneben ist das Sekretariat, Klasse 5a soll es werden, wird uns gesagt, wir sollen warten. Dann kommt der Klassenlehrer, Herr Schwarzkopf, stellt sich kurz vor und unterhält sich mit meinem Vater. Die ganzen Daten wird er später aufnehmen, in der Mathematik-Stunde. Oh, Moment, ja, die ist zufällig nachher. Wir sehen uns also gleich, ich habe gleich die übernächste Stunde. Und wo soll ich jetzt hingehen, ich kenne diese Schule ja gar nicht. Ja, Moment, warte mal - He, ihr zwei, kommt mal hier her.
Er winkt zwei Mädchen zu sich und fragt sie erstmal kritisch, warum sie jetzt in der Pause drinnen sind, und nicht auf dem Schulhof. Wir haben Klassendienst, wehren sich die beiden. Ach so, Klassendienst, dann ist das in Ordnung. So, was ich euch sagen wollte, das hier ist der Neue, der wird ab heute in eure Klasse gehen, der weiss aber noch nicht wo die ist, ob ihr ihm mal zeigt wo sich das Klassenzimmer befindet und ihn mitnehmt. Ja, meinen die beiden stolz, kein Problem, machen wir. Es gibt ja nicht umsonst einen Klassendienst. Sie begleiten mich durch ein paar Gänge und Treppen nach unten. Die beiden Mädchen heissen Viktoria Chatel und Sandra Bertold.
Oh, eine sehr nette Begrüssung. Was ist das, Klassendienst? - Klassendienst machen immer zwei aus der Klasse, und nur die dürfen in den Pausen drin bleiben. Alle anderen müssen auf den Hof. Und du darfst jetzt nicht drinbleiben, also müssen wir dich nach draussen bringen. Aber wir wissen, wo wir welche aus der Klasse finden, wir zeigen dir das.
Einige aus der Klasse lehnen direkt an der Wand neben der Eingangstüre des verglasten Unterbaus der modernen Schule. Hier sind zumindest einige aus der Klasse, erklären mir die beiden vom Klassendienst, sagen ihnen, dass ich der Neue bin, und gehen wieder zurück ins warme Schulgebäude.
Ah du bist neu hier - die Begrüssung von der Klasse fällt etwas kühler aus als oben. Sie merken beim ersten Wort, dass ich aus Bayern komme - sofort fangen einige an, bayrische Mundart zu imitieren, und einer hat einen blendend intelligenten Kommentar: Aber nicht dass du so doof wirst wie der Jürgen Jancker! Nein nein, naja, ich werd mich drum bemühen... obwohl, was soll ich da sagen, ich kenn den doch gar nicht. Endlich Widerspruch, doof sei der Jürgen Jancker auch nicht. Es klingelt - was ist denn jetzt los?!
Oh, das war offenbar der Startschuss, alles stürmt zur Türe, das absolute Chaos, Trauben von Schülern quetschen sich durch die engen Türen, die Schüler verkeilen sich dabei und kaum einer kommt durch... aha, hier sind wir also tatsächlich bei den Ausserbayrischen. Im geordneten Freistaat wären solche Szenen undenkbar gewesen.
Als wir in der Klasse sind, ist eine der ersten Fragen, die sie mir stellen, du kommst aus Bayern, welche Religion hast du. Evangelisch. Alle lachen, ich versteh erst gar nicht, warum. Die Mehrheit der Klasse ist evangelisch, ausgerechnet im katholischen Mainz. Und dann auch noch ausgerechnet ich, aus dem tiefsten Bayern.
Dann kommt Herr Schwarzkopf, Mathematik. Den Stoff verstehe ich sogar, irgendwas, was wir in Augsburg schon hatten. Erster Unterschied, ich bin freudig überrascht: die Kinder werden in Mainz mit dem Vornamen angeredet, nicht mit dem Nachnamen, wie in Bayern.

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Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.

Hier noch ein paar weitere interessante Links:

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

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Gutenberg-Gymnasium, Mainz

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
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Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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