Schlüsselwörter dieser Seite:     Brasilien 1989 Sao Paulo Millionenstadt Autobahnen Fabriken Fassaden

 

 

 

Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

36 - Truck-Tramp 399 - über Paraguay nach Brasilien

Seite:

 

06

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São Paulo war eine riesige Millionenstadt. Bevor sie die Durchfahrt riskierten, hielten Oscar und Luis in einem Wohnviertel an und legten noch eine Pause ein. Dann ging es vorbei an den grossen futuristisch anmutenden Wolkenkratzern der grössten Stadt Südamerikas. Einmal verfuhr sich Oscar. Wir mussten uns sehr konzentrieren. Der Wellensittich brachte uns durcheinander. Doch dann hatten wir die Metropole hinter uns und befanden uns endlich auf der Autobahn nach Rio.
Südbrasilien war ein modernes Industrieland. Die Autobahnen waren in tadellosem Zustand. Keine Spur von Armut und dritter Welt. Ich kam mir vor wie im Ruhrgebiet. São José dos Campos. Taubaté. Die Autos waren modern, keine alten Schlitten wie in den USA, die Strassen und Fabriken abends hell erleuchtet. Oscar wollte nicht, dass ich falsche Schlüsse zog.
- Der Schein trügt. Du hast keine Vorstellung davon, wie niedrig die Löhne sind, die den Arbeitern hinter diesen Fassaden gezahlt werden. Dagegen sind die in Argentinien noch hoch.
- Jetzt, in der Wirtschaftskrise? Aber die zahlen doch fast gar nichts mehr!
- Eben.

Auch Rio dehnte sich kilometerweit ins Hinterland aus. Sieben Tage nachdem wir in Paso de los Libres aufgebrochen waren, erreichten wir die Millionenstadt am Zuckerhut, Brasiliens zweitgrösste Metropole. Oscar und Luis wurden zu einer Art Zollhof mit Waage im Vorort São João de Meriti zitiert, wo wir am Nachmittag ankamen. Es war Sonntag und so konnte die Ware erst am nächsten Morgen gewogen werden. Oscar hatte mir angeboten, noch eine Nacht im Truck zu schlafen. Wer konnte wissen, wohin er morgen noch fahren müsste. In der geräumigen Kabine hatte er zwei Etagenbetten.
Ein paar Frauen aus dem Vorort kamen an. Eine ältere wollte mit Luis schlafen. Er verschwand mit ihr in seinem Truck, während Oscar mit mir und drei weiteren Mädchen, die etwas zurückhaltender waren, in unserer Kabine wartete. Am späten Abend gingen sie wieder nach Hause.
Am Morgen des nächsten Tages konnten Oscar und Luis dann endlich auf die Waage. Und dann erlebten die beiden etwas, was sie zwar schon gehört, aber so noch nie selbst erlebt hatten.
Ein brasilianischer Unternehmer kam an und wollte Oscars Ware sehen. Oscar reichte ihm eine Fünf-Kilo-Packung Käse. Nein, aus dem Inneren der Ladung. Na gut, wenns sein musste. Der Kunde, ein ziemlich übergewichtiger Geschäftsmann, nahm ein Messer und schnitt die Packung auf. Dann meinte er zu Oscar, die Ware sei verdorben und er akzeptiere sie nicht. Kurze Diskussion, aber der Kunde blieb bei seiner Meinung.
Nein, das hatte Oscar wirklich noch nie erlebt. Ein Kunde, der Ware aus dem dreitausend Kilometer entfernten Argentinien anforderte und die Ware hinterher nicht akzeptierte.
Natürlich konnte die Ware nicht als verdorben bezeichnet werden - aber viel besser konnte sie auch nicht geworden sein, wenn sie tagelang bei brütender Hitze in der Sonne stand und in Curitiba völlig planlos aus dem Tiefkühlhänger ausgeladen und wieder eingeladen worden war. Oscar überlegte noch, ob er die Tiefkühlautomatik in Foz do Iguaçu lieber doch nicht eine halbe Nacht hätte ausschalten sollen, um Energie zu sparen, kam aber zu dem Schluss, dass die Reaktion des Kunden andere Gründe gehabt haben musste.
Von Transfrigo bekam er über Funk die Order, mit der Ware wieder nach Curitiba zu fahren und neue Instruktionen abzuwarten. Damit war unsere gemeinsame Zeit zuende. Ich wollte weiter nach Norden, Richtung Amazonas.
Es war der längste Tramp gewesen, den ich je hatte. Zweitausendachtundneunzig Kilometer.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Oscars Scania-Truck mit Schnauze (1989).

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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