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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

37 - Keine Angst, glücklich zu sein - Politik und Träume in Bahia

Seite:

 

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Kapitel in Band 1:

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Anfang Oktober rief ich Rugatto in Macapá an der Amazonas-Mündung an, dessen Adresse mir Gerwin in Neustadt gegeben hatte. Rugatto sprach ein liebenswertes, etwas altertümliches Deutsch und sagte, ich könne gerne vorbeikommen, ich stehe dir zur Verfügung.
Einmal fuhren wir für ein paar Tage nach Salvador, wo Rui geschäftlich zu tun hatte und ich mein Visum verlängern musste. Die Stadt war nicht besonders attraktiv. Auf dem Rückweg nahmen wir hinten auf dem roten Pick-up zwei schweizer Anhalterinnen mit, die Rui auf der Insel Itaparica am romantischen Küstenort Barra Grande absetzte. Er fragte mich, ob ich auch ein paar Tage dableiben wollte. Warum eigentlich nicht. Zwei Tage Urlaub am Meer. Er drückte mir fünfzig Cruzados in die Hand, lachte und fuhr mit Dai und Cosme davon.
Schon in Jequié hatten Rui und Dai versucht, mich mit einer gutaussehenden jungen Brasilianerin zusammenzubringen und waren enttäuscht, dass es nicht gefunkt hatte. Und nun gleich zwei. Die Geschichte machte im Sägewerk gleich die Runde.
Wir mieteten ein kleines Zimmer mit drei Betten und verbrachten den Tag am Strand. Zum Glück konnte ich bereits genug Portugiesisch, um in Erfahrung zu bringen, dass sich die Schweizerinnen in Brasilien auf keinen Fall oben-ohne an den Strand legen durften.
Mit einer der beiden verstand ich mich gut. Wie ich las sie viel, bis spätabends, als ihre Freundin schon schlief. Ich glaubte nicht, dass ich mit ihr schlafen wollte, aber dennoch traute ich mir, etwas zu formulieren.
- Wenn du willst, nur wenn du Lust hast... kannst du heute nacht auch zu mir ins Bett kommen. Nur wenn du sowas magst- -
Irgendwas mit Grenzen setzte ich noch hinzu. Sie lächelte. Die sanfte, schüchterne Art, wie ich sie fragte, schien ihr nicht unangenehm zu sein.
- Lieber nicht...
Vielleicht war es manchmal doch ein kleiner Nachteil, mit einer Freundin zu verreisen. Ich dachte noch ein bisschen drüber nach und kam zu dem Schluss, dass es vielleicht zu meinem Weg gehörte, solche Fragen zu stellen. Und dass ich vielleicht ausnahmsweise etwas richtig gemacht hatte.
Dennoch schien es nicht richtig zu mir zu passen, solche Initiativen zu ergreifen. Es wäre mir angenehmer, wenn ein Mädchen auf mich zukommen würde.
Ich trampte wieder zurück ins Sägewerk.
Rui hatte mir ein Fahrrad besorgt.

"Wenn du mich liebst, warum hast du dich dann nie zu dir eingeladen?"
"Ich weiss, eigentlich hast du recht..." Erst weiss ich keine bessere Antwort auf Viktorias Frage.
Ich überlege und komme zu dem Schluss, dass sie einzuladen vielleicht doch nicht so gut wäre. Ich finde mich nicht schön genug, meine Socken sind kaputt.
"Lieber nicht", meine ich zu ihr. Es wäre besser, wir lassen es sein.
Sie widerspricht. Das sei doch alles nicht so schlimm, meint sie, und das Äusserliche hätte überhaupt nichts zu sagen. Sie versucht mir Mut zu machen - "Ich will dich doch auch einladen."
Irgendwie scheint sie dasselbe Problem zu haben und es liegt in der Luft, dass wir dem nicht ständig ausweichen können. Sie überredet mich, indem sie ihre Frage wiederholt.
"Warum kommst du nicht zu mir und lädst mich zu dir ein?"
Sie meint morgen. Ich nehme es mir vor.
Ich wache nicht sofort auf, sondern träume noch einige zusammenhangslose Sequenzen im brasilianischen Wahlkampf.

Solche Träume waren gefährlich. Sie führten zwar meine eigenen Schwierigkeiten, Gedanken und Wünsche vor Augen, aber mir war auch klar, dass Viktorias Person meine eigene Projektion war und nichts mit Viktoria Chatel zu tun haben konnte. Das Leben musste real gelebt werden und meine Träume konnten auf die Fragen des wahren Lebens nicht immer zuverlässige Antworten geben. Aus Träumen wie diesem konnte ich nur über mich selber etwas lernen, wenig über Viktoria.
Andererseits wirkten diese Träume ziemlich intensiv und besonders die Gefühle empfand ich als erstaunlich natürlich und fast realistisch.
Ich ging in das schattige Schreibbüro, wo Levandro, der junge Buchhalter, Ruis Papierarbeit erledigte und schrieb den Traum in mein Tagebuch. Hier hatte ich auch Oscars Truck gemalt und Ruis Grundrisse angefertigt. Ich las mir den Traum noch einmal durch. Dabei hatte ich ein Déjà-vu.
Ich sass im Schreibbüro und las mir meine eigenen Zeilen durch, die ich in Kurzschrift geschrieben hatte.
"Wenn du mich liebst, warum hast du dich dann nie zu dir eingeladen?"
"Ich weiss, eigentlich hast du recht..." Erst weiss ich keine bessere Antwort...
Ich muss diese kurze Szene entweder in Feuerland oder in Punta Arenas geträumt haben. Irgendein Problem von Feuerland schien gelöst zu sein. Ich war wohl weitergekommen.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

www.affiliate-katalog.de - Partnerprogramm-Suchmaschine

images.google.com - Bilder suchen mit Google

www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Wahlkampf 1989 in Brasilien mit Ulysses Guimarães, dem Kandidaten der PMDB.

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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