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Francisco Welter-Schultes: Umweg nach Cayenne

 

Eine Fortsetzungsgeschichte auf 739 Internetseiten.

 

Ins Netz gestellt von Planet Poster Editions

Kapitel:

 

01 - Ein experimenteller Ansatz - die Vorgeschichte

Seite:

 

08

Kapitel in Band 1:

Kapitel in Band 2:

Kapitel in Band 3:

 
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Harald schrieb ihr Liebesbriefe nach Neustadt. Die Grossmutter öffnete die Briefe und las sie interessiert durch. Karin beschwerte sich zwar hin und wieder, die Grossmutter sollte die Liebesbriefe nicht lesen, aber viel mehr störte sie, zumindest nach einigen Jahren, dass die Frau sich so wohlmeinend über den jungen Ingenieur äusserte, der die romantischen Briefe schrieb. Karin konnte mit den bubihaft geschriebenen schnulzigen Zeilen nicht viel anfangen. Mit fünfundzwanzig malte man doch keine Herzchen mehr.
Wir machen jetzt einen Sprung nach Lindau. Es gibt eine herzerweichende Vorgeschichte, wie M-K nach Lindau an den Bodensee kam. Muss 1963 gewesen sein.

Karin hatte, wie gesagt, eine schwere Kindheit hinter sich. Mit sieben Jahren war ihr Vater gestorben, mit neun ihre Mutter, dann war sie mit ihren beiden Schwestern zu den lieblosen Grosseltern gekommen, mit achtzehn hatte sich ihre jüngste Schwester umgebracht, und als sie 1962 schliesslich zwanzig gewesen war, war ihr Jugendfreund in einem Segelboot in der Nordsee vor Sankt Peter Ording ertrunken.
Ab September 1963 bekam M-K ihre Waisenrente selbst ausbezahlt und hatte eigenes Geld. Die Waisenrente, die vorher ihre Grosseltern einbehalten und ihrer Verwandtschaft nach Kiel geschickt hatten. Und das kann nicht sehr wenig gewesen sein, denn Karin hatte sofort das Gefühl, jetzt viel mehr Geld als vorher zur Verfügung zu haben. Karin war zwar nie gut im Rechnen gewesen, doch sie musste ganz deutlich das Gefühl gehabt haben, jahrelang finanziell betrogen worden zu sein.
Sie hatte das Trampen gelernt, als sie einmal ihre Monatskarte verloren hatte. Sie war in Lübeck zur Schule gegangen und jeden Morgen mit der Bahn von Neustadt in die fünfunddreissig Kilometer entfernte Hansestadt an der Trave gefahren. Weil sie sich nicht traute, zuhause etwas zu sagen, hatte sie sich verzweifelt an die Eutiner Strasse gestellt und den Daumen rausgehalten. Und siehe da, es funktionierte. Und am nächsten Morgen auch. Den ganzen Monat kam sie kein einziges Mal zu spät in die Schule.
Ihr Grossvater hatte seine Mühe mit der Enkeltochter, die selten zu wissen schien, was sie eigentlich wollte. In der einen Schule klappte es nicht, in der anderen auch nicht. Mal waren es die zu hohen Anforderungen, mal die Lehrer, mal die zu niedrigen Anforderungen. Eine Schneiderlehre schien auch nicht hinzuhauen. Karin machte ihrem Grossvater den Vorschlag, sie einfach mal zum Psychologen zu schicken. Das sei doch jetzt modern. Und stellte fest, ganz so unmodern war ihr Grossvater auch nicht. So lernte sie den Kieler Psychologen Herrn Heynsen kennen, der sie ein Jahr lang betreute.
Doch Karin war schwierig, aufsässig, sagte ihrem Grossvater die Meinung. Und der schien auch keinen grossen Respekt vor dem Alter zu haben, weder vor ihrem noch vor seinem eigenen, und schlug auch einer zwanzigjährigen Enkeltochter noch mit der flachen Hand ins Gesicht, wenn sie ihm sagte, er solle Rücksicht auf seine eigene Frau nehmen und ihr nicht dermassen viel Arbeit zumuten, wie er es gedankenlos tat. Hätte sich das Mädchen vielleicht auch sparen können in diesem Sommer, als der Grossvater massenweise Beeren, Äpfel und Birnen im eigenen Garten erntete und die Grossmutter unter der Arbeit stöhnte, wenn sie das ganze Obst einwecken musste. Er war schliesslich der Herr im Haus. Und seine Frau stöhnte sowieso immer, das brauchte er sich von einer Enkeltochter nicht sagen zu lassen.
Ohrfeigen als Argument gegen den Vorschlag, das Obst auf dem Wochenmarkt abzugeben, liess Karin nicht mehr gelten, nahm ihre Sachen und verschwand aus dem Haus. Trampen hatte sie gelernt, und so trampte sie durch Deutschland und suchte sich selbst einen neuen Ausbildungsplatz. In Kiel wollte sie auch nicht bleiben, es gab Probleme mit der Lehrerin.

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Google

Suchfunktion im Roman: Die Navigation im Roman hat selbst keine Suchfunktion. Wer innerhalb des Romans bestimmte Begriffe sucht, kann hier im Suchfeld bei Google den Begriff "wissenladen" und den Suchbegriff (beispielsweise den Namen eines Ortes) eingeben. Das sollte halbwegs funktionieren. Wenn "wissenladen" alleine nicht reicht, dann noch "cayenne" dazu eingeben.

Für diejenigen, die die gesamte Textdatei lieber am Stück lesen wollen, und nicht jede Seite einzeln, gibt es 3 Word-Dateien, entsprechend den 3 Bänden, die von unserem Server auf Festplatte heruntergeladen werden können. Dies sind die reinen Text-Dateien, ohne Bilder drin. Nur mit Platzhaltern für Bilder. Die Word-Datei (Word 6.0/95 für windows) ist etwa 2001-2003 zusammengeschrieben worden, letzte Änderungen sind von 2005.
cayenne-band1.doc.
cayenne-band2.doc.
cayenne-band3.doc.


Hier noch ein paar weitere interessante Links:

 

www.planetposter.de - Posterverlag von Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner

www.wissenladen.de - Der Onlineshop mit den guten Ideen

www.wissenladen.de/maps - übersichtliche Landkarten von allen Ländern der Welt

www.animalbase.org - Frühe zoologische Literatur online

www.hausdernatur.de - Museum Haus der Natur in Cismar an der Ostsee

www.100partnerprogramme.de - Geld verdienen im Internet mit Karsten Windfelder

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www.wale-und-delfine.de - Wale und Delfine

 

 


Tenderlokomotive Baureihe 78

 

 

 

 

Der Roman Umweg nach Cayenne ist eine Fortsetzungsgeschichte in drei Bänden und basiert auf einer authentischen Geschichte (autobiographisch von Francisco Welter-Schultes).
Band 1 spielt von Mitte der 60er Jahre bis 1980 in Deutschland (erst Bayern, dann Mainz), Band 2 von 1980 bis 1987 in Deutschland (hauptsächlich in der Kleinstadt Neustadt in Holstein) mit einigen Passagen in der Türkei und in Griechenland (vor allem auf Kreta), Band 3 von 1987-1990 spielt hauptsächlich in Nord- und Südamerika (USA über Mexico bis nach Feuerland und dann Atlantikküste entlang nach Brasilien). Ganz am Ende kommen wir dann auch mal tatsächlich nach Cayenne, Französisch-Guyana. Der Titel ist also nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber bis wir nach Cayenne kommen, dauert es einige Zeit, und ein paar kleine Umwege müssen schon in Kauf genommen werden.
Zusammengeschrieben wurde das Ganze so etwa zwischen 2001 und 2003.
Alle Personen, die im Text vorkommen, sind Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, wurden die meisten von ihnen unter Pseudonymen genannt. Ausser bei Personen des öffentlichen Lebens.

Wir hoffen, die Navigation funktioniert halbwegs und wünschen viel Spass beim Lesen.

Für diejenigen, die einen kurzen Blick auf eine Landkarte werfen wollen, was ja mal ganz nützlich sein kann, hier eine kleine Auswahl von Landkarten aus Europa:
Bosnien und Herzegowina   Deutschland   Frankreich   Griechenland   Italien   Österreich   Rumänien   Russland  Schweden   Spanien   Türkei



Kontakt (Autor, Verlag) siehe Impressum, unten letzte Zeile.
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